Sonnenschutzmittel
Definition
Sonnenschutzmittel sind Kosmetika oder Dermatika, die auf die Haut aufgetragen werden, um negative Folgen der Sonnenexposition, in erster Linie Zellschäden durch UV-Strahlung, zu verhindern. Sie sind eine Form des Lichtschutzes.
Klassifikation
Sonnenschutzmittel werden nach ihrem Wirkungsgrad, ausgedrückt im Lichtschutzfaktor (LSF), in 4 Klassen eingeteilt:
- Niedrig: LSF 6 und 10
- Mittel: LSF 15, 20 und 25
- Hoch: LSF 30 und 50
- Sehr hoch: LSF 50+
Produkte mit einem Lichtschutzfaktor unter 6 gelten nicht mehr als Sonnenschutzmittel. Die für einige Produkte verwendete Bezeichnung "Sunblocker" ist irreführend, da es derzeit (2019) keine Sonnenschutzmittel gibt, welche die Sonnenstrahlung 100%ig abschirmen.
Zusammensetzung
Sonnenschutzmittel bestehen aus verschiedenen Filtersubstanzen, die den eigentlichen UV-Schutz darstellen, und produktabhängigen Zusatzstoffen wie Emulgatoren, Füllstoffen, Farbstoffen, Fließmitteln, Konservierungsstoffen, Lösungsmitteln, Antioxidantien und Parfumstoffen. Entscheidend für den Lichtschutzfaktor ist die Konzentration an Filtersubstanzen.
Wirkmechanismus
Die Wirkung von Sonnenschutzmitteln basiert auf physikalischen oder molekularen Effekten. Meist werden verschiedene Filtersubstanzen kombiniert, so dass eine Mischung aus beiden Wirkformen vorliegt.
Mineralische UV-Filter wie Zinkoxid oder Titandioxid bewirken eine Reflexion und Streuung des auf die Haut einstrahlenden Lichts. Dadurch wird verhindert, dass die UV-Strahlung ungehindert in die tieferen Hautschichten (Stratum basale) vordringt. Um eine feinere Verteilung der mineralischen Filtersubstanzen zu erreichen, werden oft Nanopartikel eingesetzt.
Molekulare bzw. chemische UV-Filter absorbieren die UV-Strahlung und verschieben sie in einen anderen, für die Haut unschädlichen Wellenlängenbereich. Dieser auch als Stokes-Verschiebung bezeichnete Effekt wird durch konjugierte Doppelbindungen der verwendeten organischen Filtersubstanzen verursacht. Dabei handelt es sich häufig um Derivate von Campher, Salicylsäure oder Zimtsäure.
Die Sonnenschutzmittel bilden nach dem Auftragen auf die Haut einen dünnen Film, der die UV-Strahlung reflektiert und absorbiert. Lipophile organische Filtersubstanzen können teilweise auch in die Hornschicht diffundieren.
Darreichungsformen
Sonnenschutzmittel sind in verschiedenen Darreichungsformen verfügbar, u.a. als Creme, Lotion und Gel sowie als Schaum, Spray (Aerosol), Paste oder Lippenstifte. Die Mehrzahl der handelsüblichen Produkte basiert auf Öl-in-Wasser- oder Wasser-in-Öl-Emulsionen.
Nebenwirkungen
Sonnenschutzmittel können durch ihren Gehalt an Ölen bzw. Fetten bei häufigem Auftragen komedogen wirken. Zudem enthalten die meisten Produkte einen Cocktail verschiedener organischer Verbindungen, der bei entsprechend prädisponierten Anwendern im Einzelfall photoallergische oder phototoxische Reaktionen auslösen kann. Die Resorption und die Stoffwechselwege der verwendeten Substanzen sind nicht immer genau bekannt. Aus diesem Grund sollte man Sonnenschutzmittel nach Beendigung der Sonnenexposition abwaschen.
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