Sitosterolämie
Synonyme: Sitosterinämie, Phytosterolämie
Definition
Die Sitosterolämie ist eine seltene, autosomal-rezessiv vererbte Fettstoffwechselstörung mit schwerer Hypercholesterinämie, Xanthomen und vorzeitiger Entwicklung einer koronaren Herzkrankheit (KHK).
Epidemiologie
Die Prävalenz der Sitosterolämie wird auf < 1/1.000.000 geschätzt.
Ätiologie
Ursache der Sitosterolämie sind Loss-of-Function-Mutationen in zwei Mitgliedern der ABC-Transporter-Familie (ABCG 5, ABCG 8). Diese Proteine bilden heterodimere Komplexe, die pflanzliche (Sitosterin, Campesterol) und tierische Sterole (v.a. Cholesterin) über die biliäre Membran der Hepatozyten in die Galle sowie über intestinale Enterozyten in das Darmlumen befördern.
Pathophysiologie
Bei gesunden Personen werden weniger als 5 % der pflanzlichen Sterole aus der Nahrung im proximalen Dünndarm absorbiert. Diese kleine Menge wird v.a. über die Galle ausgeschieden. Bei einer Sitosterolämie ist die intestinale Absorption jedoch erhöht und die biliäre und fäkale Exkretion reduziert. Der Anstieg der hepatischen Sterolspiegel führt zur verminderten Expression des LDL-Rezeptors und folglich zu einem erhöhten Plasmaspiegel von LDL-Cholesterin.
Klinik
Neben dem typischen klinischen Bild der Hypercholesterinämie (Sehnenxanthome, vorzeitige Arteriosklerose, kardiovaskuläre Komplikationen) weisen diese Patienten eine Anisozytose und Poikilozytose der Erythrozyten sowie Megathrombozyten auf. Komplikationen sind hämolytische Episoden und eine Splenomegalie.
Diagnostik
Die Diagnose kann durch erhöhte Plasmaspiegel von Sitosterol und/oder anderen pflanzlichen Sterolen gestellt werden.
Therapie
Die Patienten sprechen sehr gut auf eine Ernährungstherapie und/oder Gabe von Ezetimib oder Anionenaustauscherharzen an, jedoch nicht auf Statine.
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