Anisozytose
Englisch: anisocytosis
Definition
Eine Anisozytose liegt bei ungleicher Größenverteilung von normalerweise gleich großen Zellen vor. Der Begriff Anisozytose wird in den allermeisten Fällen gleichbedeutend für eine Anisozytose von Erythrozyten verwendet. Es handelt sich um die häufigste Erythrozytenanomalie.
Histologie
Bei einer Anisozytose finden sich gegenüber der Durchschnittsgröße sowohl vergrößerte (Makrozyt) als auch verkleinerte (Mikrozyt) Erythrozyten. Deren Anteil macht dabei ≥ 3 % aller Erythrozyten aus. Die Form der Erythrozyten ist dabei normal. Herrschen die vergrößerten Formen vor, spricht man von einer Anisomakrozytose. Wenn auch Formvarianten vorkommen, spricht man von Poikilozytose. Die Erythrozytenmorphologie kann im mikroskopischen Differentialblutbild mitbeurteilt werden.
Klinik
Eine Anisozytose kann bei jeder schweren Anämie mit verminderter oder gesteigerter Erythropoese vorkommen, ohne dass Rückschlüsse auf die Genese gezogen werden können. Störungen der Erythropoese ohne Anämie können ebenfalls eine Anisozytose hervorrufen.
Labor
Als Indikator bzw. Maß für eine Anisozytose dient in der Laboratoriumsmedizin u.a. die mittels Durchflusszytometrie gemessene Erythrozytenverteilungsbreite (EVB, Referenzbereich: 11,5 - 14,5%). Die Price-Jones-Kurve (Verteilung der Erythrozytengröße bei Zählung) zeigt bei Anisozytose eine charakteristische breite Basis.
um diese Funktion zu nutzen.