Rubin-Manöver

Das Rubin-Manöver wird bei einer Schulterdystokie angewandt. Es handelt sich um eine Geburtskomplikation, bei der nach der Entwicklung des Kopfes die Schultern des Kindes eine Einstellungsanomalie zum Becken der Mutter haben. Dies führt zu einem Geburtsstillstand. Die Dystokie kann schwere Komplikationen für das Kind und für die Mutter verursachen, einschließlich der Gefahr einer Geburtsverletzung​.

Das Rubin-Manöver besteht aus zwei Hauptschritten:

• Rubin I: Der Geburtshelfer übt von außen suprapubischen Druck auf die Schulter des Kindes aus, während die Mutter in der McRoberts-Position liegt (Beine angezogen, Hüften gebeugt). Durch den Druck wird versucht, die Schulter des Kindes unter das Schambein zu drücken, um den biakromialen Durchmesser zu verringern​.

• Rubin II: Sollte Rubin I nicht ausreichen, wird Rubin II durchgeführt. Dabei wird die Hand vaginal eingeführt, um die hintere Fläche der vorderen Schulter zu ertasten. Eine Episiotomie kann hierfür erforderlich sein. Durch Druck auf die Schulter wird versucht, sie um 30° nach vorne zur Brust des Kindes zu rotieren, um die Schulter hinter dem Schambein zu lösen und die Geburt zu erleichtern​.

Sollte dies nicht zum Erfolg führen, kann das Wood-Manöver angewendet werden.

Das Manöver birgt gewisse Risiken, darunter die Gefahr einer Verletzung des Plexus brachialis des Kindes oder eines Schlüsselbeinbruchs, wenn die Bewegungen zu stark oder unkontrolliert durchgeführt werden. Es ist wichtig, Druck auf den Fundus uteri zu vermeiden, da dies das Risiko von Uterusrupturen erhöht​.

• Rubin maneuver - Wikipedia, abgerufen am 14.09.2024
• Shoulder Dystocia: Managing an Obstetric Emergency - American Family Physician, abgerufen am 14.09.2024
• Rubin I & II Maneuvers - ebmconsult, abgerufen am 14.09.2024
• Alan Rubin - Life in the fastlane, abgerufen am 14.09.2024
• Rubin. Management of shoulder dystocia. JAMA. 189:835–7.1964