Geburtshilfliches Manöver

Es gibt verschiedene geburtshilfliche Manöver, die je nach Situation angewendet werden:

• McRoberts-Manöver: Die angewinkelten Beine der Gebärenden werden stark an den Oberkörper gezogen, um die Symphyse zu kippen und die Schulter des Kindes freizugeben​.
• Wood-Manöver: Durch Druck auf die hintere Schulter des Kindes wird dieses korkenzieherartig durch den Geburtskanal gedreht, um die Passage zu erleichtern. Das Manöver wird häufig angewendet, wenn das McRoberts-Manöver nicht erfolgreich war.
• Rubin-Manöver: Die hintere Schulter des Kindes wird durch Druck auf die vordere Schulter nach innen gedreht. Es kann mit anderen Manövern wie dem Wood-Manöver kombiniert werden​.
• Gaskin-Manöver: Die Gebärende wird in den Vierfüßlerstand gebracht, um die Beckendimensionen zu erweitern und die Schulter des Kindes zu entlasten.
• Zavanelli-Manöver: Bei bereits eröffneter Bauchdecke und Uterotomie in Steinschnittlage der Kopf des Kindes in den geraden Durchmesser gedreht, flektiert und in den Geburtskanal bis zur Beckenmitte zurückgeschoben.
• Kristeller-Manöver: Zur Beschleunigung des Geburtsvorgangs wird bei vollständig geöffnetem Muttermund wehensynchroner Druck auf den Fundus uteri ausgeübt. Das Manöver ist jedoch wegen möglicher Risiken und fehlender wissenschaftlicher Validierung umstritten.

Geburtshilfliche Manöver werden vor allem bei geburtshilflichen Notfällen wie der Schulterdystokie eingesetzt, einer potentiell lebensbedrohlichen Komplikation, bei der die Schultern des Kindes nach der Geburt des Kopfes im Geburtskanal stecken bleiben.

Je nach Manöver besteht das Risiko von Komplikationen wie Verletzungen des Plexus brachialis oder Frakturen des Kindes. Durch rasches und richtiges Handeln sollen die Risiken minimiert werden.

• Geburtshilfliche Notfälle – SpringerLink, abgerufen am 21.09.2024
• Manöver und Handgriffe – DHZ, abgerufen am 21.09.2024