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Synonyme: Rubellavirus, Rubi-Virus
Das Röteln-Virus ist das einzige humanpathogene Virus aus der Gattung Rubivirus. Es ist der Erreger der Röteln und der Rötelnembryopathie, wenn es zu einer Primärinfektion in der Schwangerschaft kommt.
siehe Hauptartikel: Virustaxonomie
Beim Röteln-Virus handelt es sich um ein RNS-Virus mit einzelsträngiger (+)-RNA (ss(+)-RNA). Es gibt nur einen Serotypen, der ein ikosaedrisches Kapsid aufweist, das von einer weiten, faltigen Lipidhülle ("schlotternde Toga“) umgeben wird. Diese ist mit hämagglutinierenden Spikes besetzt. Insgesamt hat das Virus eine Größe von 50 bis 70 nm. Die Replikation erfolgt im Zytoplasma der Wirtszellen.
Das einzige Erregerreservoir ist der Mensch. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch findet vor allem durch Tröpfcheninfektion statt, wobei sich ein saisonales Muster mit Bevorzugung in den späten Winter- und den Frühjahrsmonaten findet. Zudem besteht die Gefahr der diaplazentaren Übertragung auf den Fetus. Die Kontagiosität bei flüchtigem Kontakt beträgt 20 %, bei Haushaltskontakt 80 %. Betroffen sind vor allem nicht geimpfte ältere Kinder und junge Erwachsene. Ca. 15 % der gebärfähigen Frauen haben keinen Immunschutz. Rötelninfektionen verursachen ca. 200 Embryopathien pro Jahr.
Eine Antikörperbildung findet sich zwei bis drei Wochen nach Infektion, bzw. kurz nach dem Ausbruch der Erkrankung. Nachweisen lassen sich diese mittels dem Hämagglutinations-Hemmtest (HHT > 1:32). Der direkte Erregernachweis erfolgt durch RT-PCR.
Eine aktive Impfung mit attenuiertem Rötelnvirus ist möglich. Diese wird meist zusammen mit der MMR-Schutzimpfung zwischen dem 11. und 14. Lebensmonat und zusätzlich zwischen dem 14. und 23. Lebensmonat appliziert.
Diese Seite wurde zuletzt am 2. Mai 2021 um 17:28 Uhr bearbeitet.
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