Rippenusur
Englisch: rib notching
Definition
Als Rippenusuren bezeichnet man oberflächliche Substanzdefekte bzw. Deformationen der Rippen. Sie können beidseitig oder einseitig sowie an einzelnen oder mehreren Rippen auftreten. Substanzdefekte im Bereich des unteren Rippenumfangs bezeichnet man auch als Roesler-Zeichen.
Ätiologie
Rippensusuren am oberen oder unteren Rippenrand können unterschiedliche Ursachen haben:
Oberer Rippenrand
Deformationen am oberen Rippenrand sieht man u.a. bei:
- Osteogenesis imperfecta
- Marfan-Syndrom
- Autoimmunerkrankungen
- Sklerodermie
- Druckatrophie durch lokale Tumore
- Poliomyelitis
- Progerie
Unterer Rippenrand
Rippenusuren am unteren Rippenrand entstehen meist infolge einer Druckschädigung durch erweiterte Interkostalarterien oder -venen aufgrund eines pathologischen Kollateralkreislaufs. Im arteriellen Schenkel fließt das Blut dabei über folgenden Weg: Aorta -> Arteria subclavia -> Arteria thoracica interna -> Arteriae intercostales anteriores -> Arteriae intercostales posteriores -> Aorta thoracica. Mögliche Ursachen sind z.B.:
- Aortenisthmusstenose
- Verschluss der Vena cava superior
- Fallot-Tetralogie
- Verschluss der Arteria subclavia (Takayasu-Syndrom, Blalock-Taussig-Anastomose)
Hyperparathyreoidismus und Neurofibromatose können zu Rippenusuren an beiden Rippenrändern führen.
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