Synonym: Pockenviren
Englisch: poxviruses, poxviridae
Als Poxviridae bzw. Pockenviren wird eine Familie von verschiedenen DNA-Viren bezeichnet, die beim Menschen und bei Tieren zu verschiedenen Infektionen führen können.
Humanpathogene Viren aus der Familie Poxviridae finden sich in der Unterfamilie Chordopoxvirinae, insbesondere in den folgenden vier Gattungen:
siehe Hauptartikel: Virustaxonomie
Pockenviren gehören zu den größten bekannten Viren. Sie haben eine Größe von ca. 200 bis 400 nm bei einer quaderförmigen bis spheroiden Grundform und können daher bei höheren Vergrößerungen auch noch im Lichtmikroskop erkannt werden.
Der S-förmig gefalteten DNA-Doppelstrang (dsDNA) ist zusammen mit viruseigenen Enzymen und Transkriptionsfaktoren in ein bikonkaves Kapsid eingebaut, das von bis zu zwei Hüllen aus Lipiddoppelmembranen umgeben ist. Zwischen dem Viruskern (Core) und der Virushülle finden sich zwei Lateralkörper.
Die Pockenviren vermehren sich im Zytoplasma der Wirtszelle und produzieren ihre Nukleinsäuren weitgehend unabhängig mit einer viralen DNA-Polymerase, DNA-abhängiger RNA-Polymerase und weiteren Enzymen. Die Viren bilden Virulenzfaktoren, die effizient die Aktivierung des unspezifischen Immunsystems blockieren.
Pockenviren sind besonders resistent gegen Austrocknung.
Pockenviren werden durch Kontakt (Bekleidung) und aerogen (Staub, Tröpfchen) übertragen. Histopathologisch erkennt man in mit Pockenviren-infizierten Zellen Guarnieri-Einschlusskörperchen. Diese basischen zytoplasmatischen Gebilde sind Synthesezentren für virale Nukleinsäuren, Proteine und Virionen.
Folgende Erkrankungen werden durch Pockenviren ausgelöst:
Fachgebiete: Infektiologie, Virologie
Diese Seite wurde zuletzt am 4. Dezember 2020 um 15:23 Uhr bearbeitet.
Um diesen Artikel zu kommentieren, melde Dich bitte an.