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Piercing

von englisch: to pierce - durchbohren, durchstechen

1. Definition

Piercing ist das Durchstoßen bzw. Durchstechen bestimmter Körperpartien zur Anbringung von Schmuck. Auch der Schmuck selbst wird umgangssprachlich als Piercing bezeichnet.

2. Lokalisation

Der Durchmesser von Piercing-Schmuck wird wird häufig im American-Wire-Gauge-System angegeben.

3. Komplikationen

Piercings werden in der Regel nicht von Ärzten, sondern von medizinischen Laien durchgeführt. Die Komplikationsrate bei Piercings hängt im Wesentlichen von der Lokalisation, vom verwendeten Material und den hygienischen Bedingungen beim Piercing ab. Auch die Erfahrung des Piercers ist ein relevanter Faktor. Typische Komplikationen von Piercings sind:

Am häufigsten treten Komplikation bei Piercings im Genitalbereich (44,6 Prozent), an den Brustwarzen (24,7 Prozent) und an der Zunge (24,3 Prozent) auf. Weniger häufig sind sie am Bauchnabel (14,8 Prozent), am Ohr (14,4 Prozent) und an der Nase (8,9 Prozent).[1]

Diabetiker oder immunsupprimierte Patienten haben ein deutlich erhöhtes Komplikationsrisiko.

3.1. Komplikationen am Ohr

Probleme treten vor allem bei Piercings auf, die den Ohrknorpel perforieren. Aufgrund der schlechten Durchblutung des Knorpelgewebes kommt es zu langen Wundheilungszeiten und in der Folge zu Wundinfektionen. Die Inzidenz beträgt hier etwa 35 Prozent.

Breiten sich die Erreger - meist Pseudomonas aeruginosa - ungehindert aus, kann eine Perichondritis oder ein subperichondraler Abszess entstehen. Im ungünstigen Fall sind Teilnekrosen des Ohrknorpels und bleibende Deformierungen die Folge.

3.2. Komplikationen an der Zunge

An der Zunge können beim Piercen Äste der Arteria lingualis verletzt werden, was zu starken Blutungen und zur Hämatombildung führt. Die Zunge kann dadurch anschwellen und die Atemwege verlegen. Bei einer massiven Zungenschwellungen ist ggf. eine Intubation oder ein Luftröhrenschnitt notwendig.

3.3. Komplikationen an der Brustwarze

Eine nicht selten auftretende Komplikation nach einem Piercing der Brustwarze ist bei Frauen der Verschluss der Milchdrüsengänge mit Laktationsstörungen. Bakterielle Infektionen können zu Abszessen führen, die im Brustgewebe zum Teil massive Läsionen erzeugen.

4. Literatur

Abendroth, A.: Body Modification. Körpermodifikation im Wandel der Zeit. Tattoos Piercings Scarifications. Ubooks-Verlag Diedorf 1. Auflage 2009: 56-67.

5. Quellen

  1. Bone A et al.: Body piercing in England: a survey of piercing at sites other than earlobe. http://dx.doi.org/10.1136/bmj.39580.497176.25
Stichworte: Körperschmuck, Schmuck
Fachgebiete: Dermatologie

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Dr. med. Martin P. Wedig
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23.06.2015, 20:13
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