Pelvic inflammatory disease
Synonym: Beckenentzündung, Unterleibsentzündung
Definition
Unter Pelvic inflammatory disease, kurz PID, fasst man entzündliche Erkrankungen des oberen Genitaltraktes der Frau zusammen. Eine häufige Ursache sind sexuell übertragbare Krankheiten.
Epidemiologie
Von einer PID sind am häufigsten Frauen zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr betroffen.[1]
Ätiologie
Die häufigste Ursache einer PID sind aufsteigende Infektionen der Vagina oder der Endozervix.[2] In 85 % der Fälle wird eine PID durch sexuell übertragbare Erreger ausgelöst.[1] Zu diesen zählen häufig:[3]
Symptome
Eine PID kann folgende Strukturen betreffen bzw. Erkrankungen hervorrufen:[2]
Symptome, die auf eine PID hinweisen sind:[3]
- Unterbauchschmerzen
- abnormale Blutungen (z.B: Menorrhagie oder postkoitale Blutung)
- abnormaler vaginaler oder zervikaler Fluor
- Dyspareunie
- Fieber
Komplikationen
Wichtige akute Komplikationen sind die Entstehung eines Tuboovarialabszesses und einer Peritonitis.[3] Langfristige Komplikationen sind das Auftreten einer Extrauteringravidität, chronische Schmerzen des Beckens und Infertilität.[1]
Diagnostik
Bei Verdacht auf eine PID sollten eine körperliche und gynäkologische Untersuchung durchgeführt werden. Klinischer Hinweis auf eine PID ist ein druckempfindlicher Uterus sowie ein Druckschmerz der Adnexe und des Uterus in der bimanuellen Tastuntersuchung.[3]
Darüber hinaus ist eine mikrobiologische Untersuchung auf die oben genannten Erreger indiziert. Der fehlende Nachweis eines Erreger schließt jedoch das Vorliegen einer PID nicht aus. Im Labor kann eine Erhöhung der Leukozyten auftreten. Des Weiteren sollte ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden, um eine Extrauteringravidität auszuschließen. Eine Laparoskopie kann für die Diagnosestellung hilfreich sein, wird aber bei der Routinediagnostik nicht durchgeführt.[3]
Differentialdiagnosen
Mögliche Differentialdiagnosen sind eine ektope Schwangerschaft, Komplikationen einer Ovarialzyste, eine Appendizitis, ein Reizdarmsyndrom und eine Endometriose.[3]
Therapie
Falls eine gesichterte PID vorliegt oder der Verdacht auf eine PID besteht, sollte eine empirische Antibiotikatherapie eingeleitet werden, die eine Infektion mit Neisseria gonorrhoeae oder Chlamydia trachomatis abdeckt.[2]
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Jennings, Krywko. Pelvic Inflammatory Disease, In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing, 2021
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Pelvic Inflammatory Disease (PID) - Gynecology and Obstetrics - MSD Manual Professional Edition, abgerufen am 25.10.2021
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 Ross et al. 2017 European guideline for themanagement of pelvic inflammatory disease, International Journal of STD & AIDS, 2017, abgerufen am 25.10.2021
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