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Otitis interna (Hund)

Synonyme: Innenohrentzündung, Labyrinthis
Englisch: otitis interna

1. Definition

Die Otitis interna des Hundes ist eine Entzündung des Innenohrs (Auris interna), die häufig als Komplikation einer Otitis media entsteht.

2. Ätiopathogenese

In den meisten Fällen entwickelt sich die Otitis interna infolge einer chronischen oder nicht adäquat behandelten Otitis media. Selten entsteht sich auch nach hämatogener Streuung von Erregern aus einem anderen Infektionsherd.

3. Klinik

Erkrankungen des Innenohrs greifen häufig auf das Labyrinth (Sitz von Gehör- und Gleichgewichtssinn) über und verursachen das sogenannte periphere Vestibularsyndrom. Symptome sind Kopfschiefhaltung, Kreisbewegungen, Ataxie, Umfallen nach einer Seite, horizontaler oder rotatorischer Nystagmus, eventuell Fazialislähmung und Horner-Syndrom. Zusätzlich können vestibulärer Strabismus, Erbrechen und Apathie auftreten.

Eine bilaterale Otitis interna geht nicht mit Kopfschiefhaltung einher.

4. Differenzialdiagnosen

Als Differenzialdiagnosen müssen folgende Erkrankungen ausgeschlossen werden:

5. Diagnose

Die Verdachtsdiagnose ergibt sich aus der typischen Klinik (Vestibularsyndrom) und der Anamnese (bestehende Otitis media). Die Diagnosesicherung erfolgt mittels neurologischer Untersuchung und bildgebender Verfahren (v.a. MRT).

6. Therapie

Bei einer Otitis interna ist eine Langzeittherapie (4 bis 6 Wochen) mit Antibiotika indiziert. Die Wahl des geeigneten Wirkstoffs hängt vom Resultat des Antibiogramms ab. Ist kein Antibiogramm verfügbar, können z.B. Chloramphenicol (30 mg/kgKG TID), Cefalexin (20 mg/kgKG TID), Cefazolin (20 mg/kgKG TID) oder Enrofloxacin (5 mg/kgKG BID) verwendet werden.

Parallel dazu sind sämtlich Begleiterkrankungen, wie z.B. Otitis externa oder eine Keratoconjunctivitis sicca zu behandeln. Bei einer komplizierten Otitis media mit Bullaempyem ist eine chirurgische Drainage des Mittelohrs notwendig.

7. Prognose

Bei frühzeitiger und aggressiver Therapie sowie bei geringgradigen neurologischen und radiologischen Veränderungen ist die Prognose als günstig einzustufen.

8. Literatur

  • Niemand HG (Begr.). Suter PF, Kohn B, Schwarz G (Hrsg.). 2012. Praktikum der Hundeklinik. 11., überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke-Verlag in MVS Medizinverlag Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-1125-3.

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