Obstruktionsatelektase
Synonym: Obturationsatelektase
Englisch: obstructive atelectasis
Definition
Die Obstruktionsatelektase ist eine Form der Resorptionsatelektase, bei der die fehlende Belüftung durch eine Verlegung der Atemwege (z.B. eines Bronchus) bedingt ist.
Pathophysiologie
In den poststenotischen Alveolen wird zunächst der Sauerstoff vom Kapillarblut aufgenommen, wobei Kohlendioxid und Stickstoff in den Alveolen akkumulieren. Aufgrund der fehlenden Ventilation steigt der Partialdruck dieser beiden Gase an. Schließlich werden auch Kohlendioxid und Stickstoff resorbiert, sodass ein weiterer Volumenverlust der Atelektase resultiert. Die komplette Resorption der Luft dauert ca. 18-24 Stunden.
Je nach Lokalisation der Obstruktion können die ganze Lunge (Totalatelektase) oder einzelne Lungenlappen oder Lungensegmente betroffen sein. Bei einer segmentalen Atelektase liegt aufgrund einer kollateralen Ventilation über Kohn-Poren nur ein geringer Volumenverlust vor.
Ätiologie
Mögliche Ursachen einer Obstruktionsatelektase sind unter anderem:
- Tumoren (Bronchialkarzinom)
- vergrößerte Lymphknoten (Tuberkulose, Lymphome)
- Verlegung von Bronchien durch Schleim oder Eiter (z.B. nach Beatmung, bei Asthma bronchiale, Bronchiektasen, Bronchitis, Pneumonie)
- Fremdkörperaspiration (z.B. Kind verschluckt Murmel)
- Aspiration von Koageln bei chirurgischen Eingriffen an Mund und Rachen
- Aneurysma der Lungengefäße
Diagnostik
Eine Obstruktionsatelektase wird radiologisch im Röntgen- bzw. CT-Thorax diagnostiziert. Dabei zeigt sich der Volumenverlust u.a. durch eine Verlagerung der Lappenspalten, des Mediastinums und des Lungenhilus hin zur Atelektase. Weiterhin fällt eine Transparenzminderung aufgrund des geringeren Luftgehalts auf. Im Gegensatz zu anderen Formen der Atelektase und in Abgrenzung zur Konsolidierung zeigt eine Obstruktionsatelektase kein Pneumobronchogramm. Jedoch sind atelektatische Lungenabschnitte besonders anfällig für Infektionen. Dadurch kann gleichzeitig eine Konsolidierung vorliegen.
Liegt eine Obstruktionsatelektase in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem verursachenden Tumor spricht man auch von einem Tumor-Atelektase-Komplex.
siehe Hauptartikel: Atelektase
um diese Funktion zu nutzen.