Notfallsonographie-Protokoll
Synonym: Notfallsonografie-Protokoll
Definition
Notfallsonographie-Protokolle sind standardisierte Ultraschalluntersuchungen, die bei kritisch kranken oder Traumapatienten eingesetzt werden, um lebensbedrohliche Zustände und deren mögliche Ursachen schnell zu erkennen und therapeutische Entscheidungen zu unterstützen. Sie folgen festgelegten Abläufen, um reproduzierbare und zeitoptimierte Diagnosen zu ermöglichen.
Hintergrund
Die Notfallsonographie hat ihren Ursprung in den 1990er-Jahren mit der Einführung des FAST-Protokolls (Focused Assessment with Sonography for Trauma) zur schnellen Erkennung innerer Blutungen bei Traumapatienten. Seitdem hat sich die Methodik erheblich weiterentwickelt. Heute existieren zahlreiche standardisierte Protokolle, u.a. für Trauma, Schock, Dyspnoe und Reanimation. Sie ermöglichen eine schnelle, portable und strahlungsfreie Diagnostik direkt am Patientenbett. Die Notfallsonographie verkürzt die Zeit bis zur Intervention, verbessert die diagnostische Sicherheit und erleichtert die Differenzialdiagnostik. Darüber hinaus fördert sie die strukturierte Ausbildung von Notfallmedizinern und erhöht die Vergleichbarkeit der Befunde.
Einteilung
| Protokoll | Indikation | Schlüsselparameter |
|---|---|---|
| FAST (Focused Assessment with Sonography for Trauma) | Traumapatient |
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| eFAST (Extended FAST) | Traumapatient |
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| RUSH (Rapid Ultrasound in Shock and Hypotension) | Schock unklarer Genese |
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| BLUE (Bedside Lung Ultrasound in Emergency) | Akute Dyspnoe |
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| FOCUS (Focused Cardiac Ultrasound) | Kardiogener Schock |
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| CLUE (Cardiopulmonary Limited Ultrasound Examination) | Dyspnoe |
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| FEEL (Focused Echocardiography in Emergency Life Support) | Reanimation |
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| FALLS (Fluid Administration Limited by Lung Sonography) | Schock, Dyspnoe |
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