Nortriptylin
Handelsnamen: Nortrilen® u.a.
Englisch: Nortriptyline
Definition
Nortriptylin zählt zur Gruppe der trizyklischen Antidepressiva und ist der aktive Metabolit des Amitriptylins.
Indikationen
Nortriptylin wird insbesondere bei der Behandlung von Depressionen verschrieben, um den Antrieb zu steigern.
Allgemeines
Das Arzneimittel wird oral verabreicht, wobei es eine sehr hohe Bioverfügbarkeit aufweist. Hierauf wird Nortriptylin hepatisch verstoffwechselt. Die Plasmahalbwertszeit kann bis zu 90 Stunden betragen, wonach der Wirkstoff anschließend über den Urin ausgeschieden wird.
Wirkmechanismus
Die Wiederaufnahme von Monoaminen in die präsynaptischen Vesikel im ZNS wird durch Nortriptylin gehemmt, so dass die Konzentration an Serotonin und Noradrenalin im synaptischen Spalt erhöht wird. Dies wirkt antidepressiv, dämpfend und stimmungsaufhellend. Allerdings beeinflussen Trizyklika auch das histaminerge, das cholinerge sowie das adrenerge System, wodurch zahlreiche Nebenwirkungen entstehen. Im Vergleich zum Amitriptylin sind diese hier jedoch weniger stark ausgeprägt, weshalb Nortriptylin zu den Trizyklika der zweiten Generation zählt. Zusätzlich weist der Arzneistoff eine Wirkung als sogenanntes FIASMA auf, also als funktioneller Inhibitor der sauren Sphingomyelinase.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Intoxikation mit Alkohol, Sedativa oder Psychopharmaka
- gleichzeitige Einnahme von MAO-Hemmern
- Blasenentleerungsstörungen (zum Beispiel bei benigner Prostatahyperplasie)
- Nierenfunktionsstörungen
- Leberfunktionsstörungen
- Pylorusstenose, Ileus
- Herzreizleitungsstörungen
- Glaukom
- Schwangerschaft, Stillzeit
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