Naftifin
Handelsname: Exoderil®
Synonym: Naftifinum
Englisch: naftifine
Definition
Naftifin ist ein antimykotisch wirkender Arzneistoff aus der Gruppe der Allylamin-Derivate. Die Verbindung besitzt weiterhin einen antiphlogistischen und antibakteriellen Effekt. Die antimykotische Wirkung beruht auf einer Hemmung des Zellmembran-Aufbaus bei Pilzen. Hauptanwendungsgebiet sind Pilzinfektionen äußerlicher Art.
Chemie
Das Antimykotikum ist ein Abkömmling von Naphthalin und gehört strukturell zur chemischen Gruppe der Allylamine. Die Summenformel von Naftifin lautet C21H21N. Nach der IUPAC-Nomenklatur lautet die Bezeichnung für den Wirkstoff (E)-N-Methyl-N-(naphthalin-1-ylmethyl)- 3-phenylprop-2-en-1-amin. Es handelt sich um eine aromatische Kohlenwasserstoffverbindung, wobei die Komplexe aus Benzolringen (einmal zwei, einmal einer) über eine Stickstoffbrücke mit anhängender Methylgruppe miteinander verbunden sind. Pharmakologische Anwendung findet Naftifin-Hydrochlorid, dessen Schmelzpunkt bei rund 177 °C liegt. Die molare Masse beträgt 287,40 g/mol. Als freies Molekül liegt Naftifin bei Zimmertemperatur als viskoses Öl vor, mit Hydrochlorid verbunden als Feststoff vor.
Wirkungsmechanismus
Die antimykotische Eigenschaft von Naftifin beruhen auf einer Hemmung des Enzyms Squalenepoxidase (Squalen-2,3-Epoxidase). Folge dieser Inaktivierung ist eine Hemmung der Ergosterol-Synthese. Ergosterol ist ein essentieller Bestandteil der Zellmembran von Pilzen. Wirksam ist das Antimykotikum gegen Dermatophyten, Schimmelpilze und einige Hefepilze. Eine Hemmung der Lanosteroldemethylase - wie bei vielen Antimykotika - entfällt bei Naftifin. Die antibakterielle Wirkung richtet sich sowohl gegen grampositive als auch gegen gramnegative Bakterien.
Indikationen
Naftifin wird zur äußerlichen Behandlung von Nagelpilz und diversen Hautmykosen eingesetzt.
Darreichungsform
Nebenwirkungen
Nebenwirkungen treten bei der Naftifin-Behandlung relativ selten auf. In einigen Fällen kommt es zu:
- Brennen
- Juckreiz
- Hautausschlag
- trockener Haut
- Hautrötungen
Meistens verschwinden diese unerwünschten Wirkungen nach einigen Tagen wieder.
Wechselwirkungen
Bisher sind keinerlei Interaktionen bekannt.
Kontraindikationen
- Keine Anwendung an offenen Wunden, Schleimhäuten oder am Auge
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Kinder unter 12 Jahre
- Schwangerschaft/Stillzeit: Anwendung nur nach Absprache mit einem Arzt
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