Aldosteron-Suppressionstest
Synonyme: NaCl-Belastungstest, Kochsalzbelastungstest
Definition
Beim Aldosteron-Suppressionstest ist ein endokrinologischer Funktionstest, der zur Abklärung eines erhöhten Aldosteron-Renin-Quotienten durchgeführt wird. Er dient dem Nachweis eines primären Hyperaldosteronismus.
Testprinzip
Salz- und Volumenzufuhr hemmen beim gesunden Menschen die körpereigene Aldosteronausschüttung. Durch die intravenöse Zufuhr von Natrium wird die Reninausschüttung supprimiert, wodurch es bei gesunden Patienten zu einem Abfall des Aldosteronspiegels kommt. Bei Patienten mit einem autonomen Aldosteron-produzierendem Adenom bleibt dieser Abfall aus.
Durchführung
Zur Vorbereitung des Kochsalzbelastungstests sollten – wenn möglich – bestimmte Medikamente wie ACE-Hemmer, Betablocker und Amilorid 4 Wochen vorher abgesetzt werden, da sie das RAAS beeinflussen.
Der Test beginnt i.d.R. morgens und wird am liegenden Patienten durchgeführt. Der Patient erhält über 4 Stunden eine Infusion von 2 Litern 0,9 %-iger Kochsalzlösung (~ 500 ml/Std).
Eine Blutentnahme zur Bestimmung der Aldosteron- und Reninwerte erfolgt zu Beginn des Kochsalzbelastungstests sowie nach Ablauf der 4 Stunden. Ggf. wird eine zusätzliche Blutentnahme 2 Stunden nach Testbeginn durchgeführt.
Referenzbereich
Der Normbereich für Aldosteron liegt nach den 4 Stunden bei unter 50 pg/ml. Der Graubereich wird mit 50 bis 100 pg/ml angegeben. Pathologisch sind Werte über 100 pg/ml.
Physiologisch erfolgt eine Absenkung des Aldosteronspiegels auf < 50% des Basalwertes. Bleibt diese Absenkung aus bzw. ändert sich die Aldosteronkonzentration nur geringfügig, kann von einem primären Hyperaldosteronismus (Conn-Syndrom) ausgegangen werden.
Hinweis: Referenzwerte sind häufig vom Messverfahren abhängig und können von den o.a. Werten abweichen. Ausschlaggebend sind die Referenzwerte, die vom Labor angegeben werden, das die Untersuchung durchführt.
Indikationen
Der Kochsalzbelastungstest ist indiziert bei Verdacht auf einen primären Hyperaldosteronismus (Conn-Syndrom).
Kontraindikation
Kontraindiziert ist der Test bei Patienten, die unter einer Herzinsuffizienz oder einer arteriellen Hypertonie leiden, da die massive Volumengabe die Patienten gefährden kann. Außerdem sollte der Test nicht nach einem Myokardinfarkt oder einem ischämischen Schlaganfall durchgeführt werden.
Alternativ kann ggf. der Captopril-Test durchgeführt werden.
Quellen
- MLD – Kochsalz-Belastungstest (Hyperaldosteronismus), abgerufen am 31.05.2024
- LMU Klinikum – Kochsalzbelastungstest, abgerufen am 31.05.2024
- Nordlab – Kochsalz-Belastungstest, abgerufen am 31.05.2024
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