Mundwinkelrhagade
Synonyme: Cheilitis angularis, Perlèche, Angulus infectiosus, "Faulecke", Interlabialmykose
Englisch: angular cheilitis, perlèche, cheilosis, angular stomatitis
Definition
Mundwinkelrhagaden sind kleine, meist sehr schmerzhafte Einrisse (Rhagaden) in den Mundwinkeln mit entzündlichem Hof.
- ICD10-Code: K13.0
Ätiologie
Mundwinkelrhagaden können lokale Ursachen haben (z.B. eine starke Faltenbildung im Mundwinkelbereich), kommen aber auch als klinisches Zeichen bei verschiedenen Allgemeinerkrankungen vor. Eine Immunschwäche oder Störungen der normalen Hautbarriere (z.B. bei Neurodermitis) begünstigen das Auftreten.
Lokale Ursachen
- Starke Faltenbildung der Mundregion durch Zahnverlust
- Schlecht sitzende Zahnprothese
- Hypersalivation
- Xerostomie
- Infektion der Mundschleimhaut (z.B. Soor, Herpes simplex)
Systemische Ursachen
Klinik
Klinisch sieht man mehr oder weniger tiefe Epitheleinrisse (Fissuren) mit entzündlichem, gerötetem Hof, die oberflächliche Gewebedefekte (Erosionen) aufweisen. Sie sind häufig von einem milchig durchweichten, im Randbereich krustigen Fibrinbelag bedeckt. Meist liegt eine begleitende Infektion mit Candida albicans, Streptokokken oder Staphylokokken vor.
Die Läsionen treten in der Regel symmetrisch auf. Bei einseitigem Auftreten sollte immer auch an eine Syphilis gedacht werden.
Da Mundwinkelrhagaden für den Patienten häufig schmerzhaft sind, kann bei ausgeprägtem Befall die Aufnahme fester Nahrung und die Mimik beeinträchtigt sein.
Therapie
Die Therapie richtet sich nach der auslösenden Ursache. Durch Auftragen von fetthaltigen Salben oder Pasten (z.B. Zinkpaste) bzw. Vaseline werden die Symptome in der Regel verbessert. Liegt eine Pilzinfektion oder eine bakterielle Infektion vor, können zusätzliche lokale Antimykotika bzw. Antibiotika aufgetragen werden.
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