Synonyme: mittleres corpuskuläres Volumen, durchschnittliches Erythrozytenvolumen
Englisch: mean corpuscular volume
Als mittleres korpuskuläres Volumen oder kurz MCV bezeichnet man das durchschnittliche Volumen der Erythrozyten. Es gehört zu den Erythrozytenindices.
Das MCV lässt sich aus dem Hämatokrit und der Erythrozytenzahl im Blut nach folgender Formel berechnen:
Bei den meisten modernen Hämatologiegeräten wird dieser Parameter allerdings nicht mehr berechnet, sondern direkt gemessen, entweder als Impedanzänderung (Coulter-Prinzip) oder als Funktion der Lichtbrechung der Erythrozyten (Durchflusszytometrie). Die Ergebnisse sind methodenabhängig.
Das Volumen eines Erythrozyten beträgt unter physiologischen Bedingungen etwa
Ausschlaggebend ist der vom Labor angegebene Referenzbereich.
Bei Messung aus älteren Blutproben wird das MCV höher, da die Blutzellen mit der Zeit (im Bereich von Stunden) aufquellen.
Nach Erythrozytentransfusionen geht das Volumen der transfundierten Erythrozyten in die Berechnung ein. Diese sind typischerweise normozytär; dadurch können Abweichungen des MCV der Patientenerythrozyten verschleiert werden.
Rechnerisch steht dieser Marker im Zusammenhang mit zwei weiteren Parametern:
Der Zusammenhang ist durch die Beziehung:
gegeben. Das bedeutet: Sind zwei dieser drei Größen bekannt, kann die dritte daraus errechnet werden.
Das MCV ist ein wichtiger diagnostischer Marker für verschiedene Erkrankungen des Blutes und des blutbildenden Systems (beispielsweise Anämien). Durch ihn können Anämien in drei Klassen eingeteilt werden:
siehe auch: Erythrozytenverteilungsbreite, Erythrozytogramm, Mentzer-Index, Price-Jones-Kurve
Tags: Blut, Blutbild, Erythrozyt, Erythrozytenmorphologie, Laborparameter, MCH, MCHC, MCV, Methodenabhängigkeit, Präanalytik
Fachgebiete: Hämatologie, Labormedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 2. März 2022 um 01:59 Uhr bearbeitet.
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