Mentzer-Index
Definition
Der Mentzer-Index dient der schnellen Abschätzung zur Unterscheidung zwischen Eisenmangelanämie und Beta-Thalassämie.
Berechnung
Dieser Index berechnet sich aus Laborwerten des kleinen Blutbilds und ist durch den Quotienten aus MCV (in fl) und Erythrozytenzahl (in Millionen pro Mikroliter) definiert. Die Berechnung ist nur sinnvoll, wenn der Patient eine Mikrozytose hat.
Interpretation
Mentzer-Index | Anämie |
---|---|
> 13 | Eisenmangelanämie, Anämie bei chronischer Erkrankung |
< 13 | Beta-Thalassämie |
Der Mentzer-Index ist eine einfache und schnelle Methode, eine Einschätzung der Ursache einer vorliegenden mikrozytären, hypochromen Anämie zu treffen. Zur Absicherung der Diagnose bedarf es dann weiterführender Diagnostik, zum Beispiel durch eine Hb-Elektrophorese oder eine molekulargenetische Untersuchung.
Eine moderne Abwandlung des Mentzer-Index ist der Quotient aus der Zahl mikrozytärer und hypochromer Erythrozyten (M/H-Quotient), den einige Hämatologiegeräte berechnen können.
Literatur
- Mentzer WC Differentiation of iron deficiency from thalassaemia trait, Lancet 1973;7808:882, abgerufen am 30.07.2019