Erythrozytentransfusion
Englisch: erythrocyte transfusion
Definition
Als Erythrozytentransfusion wird die Übertragung von Erythrozytenkonzentrat von einem Spender auf einen Patienten bezeichnet. Ziel der Therapie ist es, Schäden durch eine anämische Hypoxie zu verhindern.
Hintergrund
Erythrozyten enthalten das Protein Hämoglobin, das Sauerstoff bindet und transportiert. Eine verminderte Anzahl von Erythrozyten oder eine niedrige Hämoglobin-Konzentration im Blut bezeichnet man als Anämie. Die Folge ist ein gestörter Sauerstofftransport, der zur Hypoxie führen kann.
Indikationen
Eine Erythrozytentransfusion wird zur Behandlung einer Anämie eingesetzt, wenn die Ursache nicht bekannt bzw. nicht anders behandelbar ist. Die häufigste Indikation für eine Erythrozytentransfusion ist ein starker Blutverlust nach traumatischen Ereignissen und/oder chirurgischen Eingriffen.
Feste Grenzwerte für die Hämoglobin-Konzentration oder den Hämatokritwert, ab denen eine Transfusion durchgeführt werden sollte, gibt es nicht. Bei der Indikationsstellung müssen weitere Faktoren mit einbezogen werden, u.a.:
- Dauer, Schwere und Ursache der Anämie
- Alter, Geschlecht Vorerkrankungen und klinischer Zustand des Patienten
- Ausmaß und Geschwindigkeit des Blutverlustes
Bei aktiver Blutung und klinischen Zeichen für eine Hypoxie ist eine Erythrozytentransfusion die wirksamste Therapie zur Sicherstellung der Sauerstoffversorgung.