logo Einloggen

Methazolamid

Englisch: methazolamide

1. Definition

Methazolamid ist ein Wirkstoff aus der Klasse der Carboanhydrasehemmer, der vorrangig in der Ophthalmologie zur Senkung des intraokularen Drucks (IOD) eingesetzt wird. Der Wirkstoff kommt ähnlich wie Dorzolamid bei Patienten mit verschiedenen Formen von Glaukom zur Anwendung.

2. Chemie

Methazolamid ist ein Sulfonamidderivat. Es liegt bei Raumtemperatur als weißes, kristallines Pulver vor und ist in Wasser, Alkohol und Aceton leicht löslich. Der chemische Name ist N-[5-(aminosulfonyl)-3-methyl-1,3,4-thiadiazo1-2(3H)-ylidene]-acetamid. Die Summenformel ist C5H8N4O3S2.

3. Wirkmechanismus

Methazolamid wirkt durch die Hemmung der Carboanhydrase, insbesondere der Isoformen II und IV, die im Auge und in den Nieren vorhanden sind. Diese Hemmung führt zu einer reduzierten Produktion von Kammerwasser im Auge, was den intraokularen Druck senkt. Der Mechanismus ähnelt dem von Dorzolamid, allerdings wird Methazolamid systemisch angewendet.

4. Pharmakokinetik

Methazolamid wird in der Regel systemisch in Form von Tabletten verabreicht. Nach oraler Aufnahme wird der Wirkstoff gut resorbiert.

Methazolamid ist in hohem Maße an Plasmaproteine gebunden. Die Elimination erfolgt hauptsächlich renal. Aufgrund seiner Pharmakokinetik eignet sich Methazolamid für Patienten, bei denen die lokale Therapie (wie Augentropfen) nicht ausreichend wirksam ist oder nicht toleriert werden.

5. Indikationen

Methazolamid ist zur Behandlung verschiedener Glaukomformen indiziert, einschließlich des primären Offenwinkelglaukoms und sekundärer Glaukomformen, bei denen eine Senkung des Augeninnendrucks erforderlich ist.

Der Einsatz von Methazolamid kann sowohl als Monotherapie als auch in Kombination mit anderen Antiglaukomata erfolgen.

6. Nebenwirkungen

7. Kontraindikationen

Methazolamid darf nicht verabreicht werden bei:

8. Zulassungsstatus

In den USA ist Methazolamid als systemische Therapieoption in der Glaukombehandlung zugelassen. Aktuell (2024) ist Methazolamid in Deutschland nicht zugelassen.

9. Quellen

  • Klebe, G. (2009). Wirkstoffdesign: Entwurf und Wirkung von Arzneistoffen. Deutschland: Spektrum Akademischer Verlag. [1]
  • Leydhecker, W., Krieglstein, G.K. The intraocular pressure responses of low-dose bupranolol (Ophtorenin®) and Methazolamide (Neptazane®) in glaucomatous eyes. Albrecht von Graefes Arch. Klin. Ophthalmol. 210, 135–140 (1979). https://doi.org/10.1007/BF00409999 [2]
  • Leydhecker, W. (1982). Nebenwirkungen von Medikamenten zur Glaukomtherapie. In: Krieglstein, G.K., Leydhecker, W. (eds) Medikamentöse Glaukomtherapie. Symposion der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft vom 22. bis 24. April 1982 in Würzburg. J.F. Bergmann-Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-642-80502-8_6 [3]
  • Carbonic Anhydrase as Drug Target: Thermodynamics and Structure of Inhibitor Binding. (2019). Deutschland: Springer International Publishing. [4]
  • Hoffmann, E. (2008). Glaukom 2008: "Eine moderne Glaukom-Sprechstunde". Deutschland: Springer Berlin Heidelberg. [5]

Empfehlung

Shop News Jobs CME Flexa Piccer
NEU: Log dich ein, um Artikel in persönlichen Favoriten-Listen zu speichern.
A
A
A

Teilen Was zeigt hierher Versionsgeschichte Artikel erstellen Discord
Klaas Hilger
Arzt | Ärztin
Dr. Frank Antwerpes
Arzt | Ärztin
Natascha van den Höfel
DocCheck Team
Miriam Dodegge
DocCheck Team
Diese Funktion steht nur eingeloggten Abonnenten zur Verfügung
Letzter Edit:
21.03.2024, 08:56
823 Aufrufe
Nutzung: BY-NC-SA
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...