Meningozele
Synonym: Hydromeningocele
Englisch: meningocele
Definition
Die Meningozele ist eine leichte Ausprägung der Spina bifida. Es handelt sich um eine angeborene hernienartige Fehlbildung des Rückenmarks. In der sackförmigen Ausstülpung befindet sich Hirnhautgewebe (Dura und Arachnoidea mater).
Ätiologie
Die genaue Ätiologie der Meningozele ist bislang (2023) nicht geklärt. Isolierte Neuralrohrdefekte werden häufig durch Folatmangel in Kombination mit genetischen und umweltbedingten Risikofaktoren verursacht.
Zu den genetischen Syndromen, die mit einer Meningozele assoziiert sind, gehören das Hard-Syndrom, das Meckel-Gruber-Syndrom sowie die Trisomie 13 und 18.
Zu den mütterlichen Risikofaktoren zählen:
- hohes oder geringes Alter der Mutter
- Konsum von Alkohol, Nikotin und Koffein während der Schwangerschaft
- Schwangerschaftsdiabetes
- Einnahme von Medikamenten gegen Krampfanfälle (z.B. Valproinsäure und Carbamazepin)
- fiebrige Erkrankung im ersten Trimester
Klinik
Bei der Meningozele liegt eine Spaltbildung der Wirbelsäule vor. Durch diesen Spalt stülpen sich Teile der Hirnhäute in einer Zyste nach außen. Die Zyste ist mit Liquor gefüllt und immer mit Haut bedeckt. Meist bestehen keine neurologischen Ausfälle.
Differentialdiagnose
Therapie
Erste Therapiemaßnahme ist der neurochirurgische Verschluss der Meningozele, um die Infektionsgefahr des Zentralnervensystems zu reduzieren.
Literatur
- Ebinger F. et al., Fehlbildungen und frühkindliche Schädigungen des ZNS: 32 Tabellen, 2007, Deutschland, Thieme
- Ertl-Wagner B. Pädiatrische Neuroradiologie, 2007, Deutschland, Springer
- radiopaedia.org - Meningocele, abgerufen am 14.03.2023
- Nethi und Arya, Meningocele, StatPearls, 2022