Neuralrohrdefekt
Synonym: Neuralrohrfehlbildung
Englisch: neural tube defect, NTD
Definition
Der Begriff Neuralrohrdefekt, kurz NRD, fasst Fehlbildungen zusammen, die durch einen unvollständigen Verschluss des Neuralrohrs während der Embryonalentwicklung bedingt sind.
Die häufigsten Neuralrohrfehlbildungen sind die Anenzephalie und die Spina bifida.
Inzidenz
Neuralrohrdefekte treten mit einer Häufigkeit von 1 bis 5 Fällen auf 1.000 Lebendgeburten auf. Die Gesamtinzidenz würde wahrscheinlich deutlich höher liegen, wenn man medizinisch indizierte Schwangerschaftsabbrüche hinzurechnen würde.
Ätiologie
Als Risikofaktoren gelten ein maternaler Folsäuremangel, eine Therapie mit bestimmten Medikamenten (z.B. Valproat oder Carbamazepin) sowie ein Diabetes mellitus in der Frühschwangerschaft (Embryopathia diabetica).
Prävention
Die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von kindlichen Neuralrohrdefekten kann durch die rechtzeitige und konsequente Einnahme von Folsäure in der Frühschwangerschaft erheblich reduziert werden.
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