Leukozytenadhäsionsdefekt Typ 2
Synonyme: Rambam-Hasharon-Syndrom, CDG-Syndrom Typ IIc, CDG IIc, CDG2C
Englisch: congenital disorder of glycosylation type IIc
Definition
Der Leukozytenadhäsionsdefekt Typ 2, kurz LAD-2, ist eine sehr seltene Erbkrankheit aus der Gruppe der Leukozytenadhäsionsdefekte, welche die Funktion bestimmter Immunzellen (Leukozyten) beeinträchtigt. Sie ist mit dem SLC35C1-Gen assoziiert.
Epidemiologie
Die LAD-2 ist eine seltene Erkrankung. Die Prävalenz ist mit <1:1.000.000 äußerst gering, bislang wurden weltweit nur etwa 10 Fälle dokumentiert.
Ätiologie
Die Ursache des Leukozytenadhäsionsdefekts Typ 2 ist eine Mutation im SLC35C1-Gen auf Chromosom 11, das für den GDP-Fucose-Transporter 1 kodiert. Dieses Enzym transportiert GDP-Fucose vom Zytosol in den Golgi-Apparat. Ein Enzymmangel bewirkt, dass keine ausreichende Fucosemenge im Golgi-Apparat zur Verfügung steht, sodass Fukosylierungsreaktionen unterbrochen werden.
Die Erkrankung ist hereditär und wird autosomal rezessiv vererbt.
Symptome
Die Symptome des LAD-2 können variieren. Charakteristischerweise zeigen sich bereits im Säuglings- oder frühen Kindesalter rezidivierende bakterielle Infektionen, die mit einer ausgeprägten Leukozytose einhergehen. Weitere Symptome sind:
- Wachstumsverzögerung und Kleinwuchs
- intellektuelle Defizite
- Parodontitis mit frühem Zahnverlust
- Anämie
- Gesichtsdysmorphie
- Wundheilungsstörungen
Diagnostik
Die Diagnose stützt sich auf das klinische Bild, das Blutbild (Leukozytose) und die molekularbiologische Diagnostik mit Nachweis der auslösenden Mutation. Wegweisend ist darüber hinaus das Vorliegen des seltenen Bombay-Phänotyps bei den Patienten.
Die Erkrankung lässt sich mittels Chorionzottenbiopsie oder Amniozentese bereits pränatal nachweisen.
Therapie
Die Therapie des Leukozytenadhäsionsdefekts Typ 2 ist symptomatisch. Sie umfasst u.a.:
Prognose
Da die Infektionen bei LAD-II selten lebensbedrohlich sind, können die Patienten das Erwachsenenalter erreichen.
um diese Funktion zu nutzen.