Küken
Englisch: chick
Definition
Als Küken bezeichnet man in der Veterinärmedizin junge Vögel ab dem Schlupf bis zur Geschlechtsreife, die beim Huhn zwischen der 12. und 16. Woche eintritt. Manchmal wird ein Huhn auch bis zur 8. Lebenswoche als Küken und bis zur 22. Lebenswoche als Junghenne bezeichnet. Am häufigsten werden Hühner-Küken, Enten-Küken, Gänse-Küken und Puten-Küken gehalten.
Entwicklung
Nach der Ovulation und Befruchtung der Eizelle erfolgt die Wanderung durch den Legeapparat der Henne mit der Bildung der Eischalen. Anschließend findet die Eiablage über die Kloake sowie die extrauterine Entwicklung des Embryos in ovo statt. Durch das Schieren kann diese kontrolliert werden.
21 Tage lang brütet die Henne oder der Brutkasten das Ei aus, bis die Hühner-Küken synchron schlüpfen. Die Koordination erfolgt durch Stimmlaute. Außerdem picken die Küken die Eischale von innen mit Hilfe des harten Eizahns auf.
Hühner, Enten und Gänse sind Nestflüchter und erkunden neugierig ihre Umwelt. In den ersten Tagen sind sie vollständig auf die Glucke fixiert. Zu Beginn tragen sie den weichen Flaum und bedingt durch den Nahrungsvorrat des Dottersacks sind die Küken in den ersten zwei bis drei Tagen nicht zwingend auf Nahrung angewiesen. Der Körper erscheint plump mit überdimensional großem Kopf, Schnabel und Augen ("Kindchenschema"). In den ersten Lebenswochen erfolgt der erste Federwechsel (Mauser). Fertig ausgebildete Federn wachsen nicht mehr, also erfolgen weitere Federwechsel in der Wachstumsphase.
Geschlechtsbestimmung
Die Bestimmung des Geschlechts erfolgt am ersten Lebenstag durch das sogenannte Sexing.
Kükenerkrankungen
Es existieren viele Erkrankungen, die vor allem Küken betreffen, z.B.:
- Nabel- und Dottersackentzündung: durch Staphylokokkose oder Klebsiella-Infektionen, potentiell letal verlaufende Septikämie; unmittelbar nach dem Schlupf bis zum 10. Lebenstag
- persistierender Dottersack: durch Salmonella pullorum, Salmonella gallinarum oder Salmonella enterica ssp. arizonae
- Runting and stunting syndrome (RSS): Kümmerwuchs durch z.B. Astroviridae, Reoviridae, Malabsorptionssyndrom
- rote Kükenruhr: Eimeriose durch Eimeria tenella; braunroter Kot, verklebte Kloake
- Kükenanämievirus (CAV) der Circoviridae
- Inclusion body hepatitis (IBH): Einschlusskörperchen-Hepatitis im Alter von 3 bis 6 Wochen
- infektiöse Bursitis
- Hepatitis-Hydroperikard-Syndrom
- aviäre Enzephylomyelitis
- Syngamus trachea
siehe auch: mangelnder Bruterfolg
Quelle
- Siegmann, Otfried. Neumann, Ulrich. Kompendium der Geflügelkrankheiten (7. überarbeitete Auflage). Schlütersche-Verlag