Syngamus trachea
Synonyme: Roter Luftröhrenwurm, Gabelwurm
Taxonomie
- Domäne: Eukaryota
- Stamm: Nematoda
- Klasse: Secernentea
- Ordnung: Strongylida
- Überfamilie: Strongyloidea
- Familie: Syngamidae
- Unterfamilie: Syngaminae
- Gattung: Syngamus
- Art: Syngamus trachea
- Gattung: Syngamus
- Unterfamilie: Syngaminae
- Familie: Syngamidae
- Überfamilie: Strongyloidea
- Ordnung: Strongylida
- Klasse: Secernentea
- Stamm: Nematoda
Erreger
Syngamus trachea ist ein Parasit der hauptsächlich in Hühnervögeln (Huhn, Truthuhn, Fasan, Rebhuhn, Perhuhn) sowie Tauben, Raubvögeln (Krähen, Elster u.a.), Singvögeln (Stark, Haussperling u.a.) und anderen Wildvögeln vorkommt.
Er ist ein blutrot gefärbter ("Roter Luftröhrenwurm") und besonders groß ausgebildeter Wurm (Männchen zwischen 2 und 8 mm, Weibchen zwischen 5 und 20 mm). Die Mundkapsel ist becherförmig und mit 6 bis 11 Zähnen ausgestattet. Die Männchen besitzen eine deutliche Bursa copulatrix sowie gleich lange Spicula.
Männchen und Weibchen leben in einer Dauerkopulation, die in einer Y-Form in Erscheinung tritt ("Gabelwurm").
Die Eier sind oval und dickschalig. An beiden Polen sind hyaline Kappen ausgebildet. Die Eizelle ist mit Blastomeren angefüllt und 74 bis 125 x 36 bis 55 µm groß.
Entwicklung
Die in steter Kopulation befindlichen Syngamus-Pärchen leben in der Trachea. Das Weibchen produziert regelmäßig Eier, die in die Schnabelhöhle gelangen und dann abgeschluckt werden. Nach einer Darmpassage werden diese mit dem Kot ausgeschieden. Bei günstigen Bedingungen entwickelt sich im Ei innerhalb von 2 bis 4 Wochen eine infektionsfähige Drittlarve (L3).
Endwirte infizieren sich durch perorale Aufnahme infektiöser Larvenstadien, die sich zu diesem Zeitpunkt entweder noch in der Eihülle befinden oder bereits ausgeschlüpft sind (frei lebende Drittlarven). Die Endwirte können sich jedoch auch über paratenische Wirte (z.B. Regenwürmer, Land- und Süßwasserschnecken sowie verschiedene Insektenarten) infizieren, die die Syngamus-Eier aufgenommen haben. In den Zwischenwirten erfolgt die Enzystierung.
Nachdem die infektiösen Larven durch einen geeigneten Endwirt aufgenommen wurde, wandern diese vorzugsweise auf dem Blutweg - teils aber auch durch die Leibeshöhle - zur Lunge und dann zur Trachea. Die Präpatenz beträgt rund 21 Tage. Die Lebensdauer adulter Parasitenstadien kann bis zu 7 Monate betragen (im Durchschnitt zwischen 1 und 3 Monate).
Epidemiologie
Eine Infektion mit Syngamus trachea tritt bei Freilandhaltung von Hühnervögeln oder Zoo- und Ziervögeln auf. Infektionsquellen stellen meist Eiausscheider aus dem eigenen Bestand oder auch Wildvögel dar.
In Mitteleuropa bleiben die Eier von Syngamus trachea bis zu einem Jahr lebensfähig, wobei sie in paratenischen Wirten deutlich länger überleben können (eine Überwinterung ist ebenfalls möglich).
Pathogenese
In Hühnerbeständen sind hauptsächlich Küken im Alter von 3 bis 4 Wochen betroffen. In nur seltenen Fällen werden ältere Tiere in Mitleidenschaft gezogen. Bei einem Massenbefall verursacht die Wanderung der Syngamus-Larven durch die Lunge Blutungen und Entzündungserscheinungen.
Die in der Trachea befindlichen Adultstadien heften sich mit der Mundkapsel fest an die Schleimhaut und verursachen dadurch kleine Blutungen und stecknadelgroße Knötchen. Die durch die Parasiten ausgelöste Irritation führt zu Entzündungsreaktionen (Tracheitis und Peritracheitis) mit Absonderung großer Schleimmengen, die die Luftpassage deutlich behindern können. Das stetige Blutsaugen (v.a. der Weibchen) führt i.d.R. zu einer mäßigen Anämie.
Literatur
- Eckert, Johannes, Friedhoff, Karl Theodor, Zahner, Horst, Deplazes, Peter. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Enke-Verlag, 2008.
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