von lateinisch: circulus - Kreis
Synonym: Cirocviren
Englisch: circoviridae
Die Circoviridae sind eine Familie von z.T. tierpathogenen Viren, deren Vertreter ein Genom aus zirkulär geschlossener, einzelsträngiger DNA (ssDNA) aufweisen.
Die Familie Circoviridae besteht aus zwei Gattungen mit über 80 verschiedenen Arten:[1]
Die Gattung Gyrovirus wurde damals zu den Circoviridae gezählt, gehört jedoch inzwischen (2021) zu den Anelloviridae. Diese Virusfamilie umfasst ebenfalls tierpathogene Viren mit zirkulärer ssDNA.
siehe Hauptartikel: Virustaxonomie
Der Morphologie des Virions ist nur für einige Circoviren bekannt: Es besitzt ein ikosaedrisch aufgebautes Kapsid, das ca. 15 bis 25 nm groß ist und aus 12 pentamerischen Strukturen besteht. Circoviridae gehören somit zu den kleinsten bekannten tierpathogenen Viren. Sie besitzen keine Virushülle.[2]
Virionen von Cycloviren konnten bisher (2019) nicht nachgewiesen werden.
Circoviridae besitzen eine zirkulär geschlossene, einzelsträngige DNA mit ambisense-Polarität. Sie beinhaltet zwei offene Leserahmen (ORFs), die für das Replikation-assoziierte Protein (Rep) und das Kapsidprotein (Cp) kodieren. Die Genomgröße beträgt ca. 1,7 bis 3,8 kbp.
Circoviridae kommen weltweit vor. Vertreter der Gattung Circovirus konnten bisher bei Säugetieren, Fischen und Vögeln, Cycloviren zusätzlich auch bei Arthropoden nachgewiesen werden.
Infektionen mit PCV-1 und PCV-2 finden sich bei Schweinen, während BFDV-Infektionen insbesondere bei Papageinvögeln vorkommen. Eine vertikale Transmission ist möglich, meist findet jedoch eine fäkal-orale Übertragung statt. Infektionen verlaufen meist subklinisch, wobei granulomatöse Entzündungen und Immundefizienzen möglich sind.
Zu den mit Circoviren assoziierten Erkrankungen zählen z.B.:
Mittlerweise existieren Impfstoffe und Impfläne gegen PCV-2.
Die DNA von Cycloviren konnte beim Menschen z.B. in Stuhlproben gefunden werden.[3] Bei einigen Patienten mit unklarer Paraplegie oder zentralnervöser Infektion erfolgte auch ein Nachweis im Liquor.[4][5] Weiterhin fanden sich Cycloviren in nasopharyngealen Aspiraten bei Kindern mit respiratorischen Infekten.[6] Das natürliche Wirtsreservoir und die kausale Rolle als Krankheitserreger verbleiben jedoch aktuell (2019) unklar.
Tags: Virus
Fachgebiete: Veterinärmedizin, Virologie
Diese Seite wurde zuletzt am 29. Oktober 2021 um 17:21 Uhr bearbeitet.
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