Iopamidol
Synonyme: Iopamidolum u.a.
Handelsnamen: Solutrast ® u.a.
Englisch: iopamidol
Definition
Iopamidol ist ein Monomer aus der Klasse der jodhaltigen Kontrastmittel. Der Wirkstoff kommt bei radiologischen Untersuchungen zur Verstärkung des Kontrasts verschiedener Körperkompartimente zum Einsatz.
Wirkmechanismus
Iopamidol ist nicht-ionisch, niederosmolar und hydrophil. Die kontrastgebende Wirkung erklärt sich dadurch, dass die stabil gebundenen Iodatome Röntgenstrahlen absorbieren und dadurch die Strahlentransparenz herabsetzen.
Pharmakokinetik
Iopamidol weist praktisch keine Bindung an Plasmaproteine auf. Die Plasmahalbwertszeit beträgt durchschnittlich zwei Stunden. Iopamidol wird renal eliminiert.
Indikationen
Iopamidol wird bei folgenden Untersuchungen angewendet:
- Hysterosalpingographie
- Phlebographie
- Arteriographie
- Koronarangiographie
- Angiokardiographie
- Angiographie
- Arthrographie
- Computertomographie (CT)
- Endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikographie (ERCP)
- Digitale Subtraktionsangiographie (DSA)
- Ausscheidungsurographie
- Kavernosonographie
- Galaktographie
- Untersuchungen des Gastrointestinaltrakts
- Sialographie
- Dakryozystographie
- Diskographie
Applikationsformen
Das Kontrastmittel wird als Injektionslösung bzw. Infusionslösung verabreicht.
Nebenwirkungen
- Störungen des Gastrointestinaltrakts: Übelkeit, Erbrechen, Brechreiz, Geschmacksstörungen
- Hitzegefühl, Fieber, Schwitzen, Schüttelfrost
- Kopfschmerzen, Schwindel
- Husten, Niesen
- Hypertonie, Hypotonie
- allergische Hautreaktionen: Hautrötung, Juckreiz, Urtikaria, Hautausschlag, Ödeme
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff bzw. anderen jodhaltigen Röntgenkontrastmitteln
- manifeste Hyperthyreose
Stillzeit
Intravenös verabreichte, jodhaltige Kontrastmittel werden nur in geringem Umfang in die Muttermilch ausgeschieden und vom Säugling schlecht intestinal absorbiert. Sie gelangen daher wahrscheinlich nicht in den Blutkreislauf des Kindes und sind deshalb nicht kontraindiziert.