Impella
Englisch: impella pump
Definition
Die Impella zählt zu den Herzunterstützungspumpen und kann zur Unterstützung des rechten oder linken Ventrikels genutzt werden.
Varianten
Variante | zu unterstützende Herzkammer | Maximaler Durchfluss in l/min |
---|---|---|
Impella 2.5 | linke Kammer | 2,5 |
Impella 5.0 | linke Kammer | 5,0 |
Impella 5.5 | linke Kammer | 5,5 |
Impella CP | linke Kammer | 4,3 |
Impella RP | rechte Kammer | 4,0 |
Vorgehen
Eingeführt wird die Impella-Pumpe (2.5 und CP) über die Arteria femoralis, gelangt anschließend über die Aorta durch die Aortenklappe bis in den linken Ventrikel. Die Impella 5.0 und 5.5 wird chirurgisch eingesetzt über die Arteria axillaris oder die Arteria femoralis. Die Impella RP wird über die Vena femoralis eingeführt und so platziert, dass ein Ende in der Vena cava inferior und ein Ende in der Arteria pulmonalis zum Liegen kommt. Sie durchläuf dabei den rechten Vorhof, die Trikuspidalklappe, den rechten Ventrikel und die Pulmonalklappe.
An den Katheter wird eine externe Steuerungseinheit angeschlossen. Hierdurch ist eine Regulierung der Pumpgeschwindigkeit und des Blutflusses möglich.
Funktionsweise
Die Impella (2.5, 5.0, 5.5 und CP) pumpt Blut aus dem linken Ventrikel in die Aorta ascendens und unterstützt dadurch die Arbeit des linken Ventrikels.
Je höher die Pumpgeschwindigkeit ist, desto mehr Blut wird aktiv aus dem linken Ventrikel in die Aorta gezogen. Dadurch werden der enddiastolische Druck und die Wandspannung im linken Ventrikel gesenkt. Gleichzeitig sinkt somit der Sauerstoffbedarf des Myokards. Durch den Einsatz der Impella steigt der mittlere arterielle Druck und die koronare und Endorgan-Perfusion werden verbessert.
Eine Sonderform ist die Impella RP, welche die rechte Kammer bei Rechtsherzversagen unterstützen kann. Sie pumpt Blut aus der Vena cava inferior in die Lungenarterien.
Indikationen
Eine Impella wird als zeitweise Herzunterstützung beispielsweise bei folgenden Erkrankungen verwendet:
- Kardiogener Schock nach akutem Myokardinfarkt
- akute Myokarditis
- Unterstützung bei Bypass-Operationen am schlagenden Herzen
- stark eingeschränkte LVEF
- Unterstützung während der perkutanen Koronarintervention (PCI)
- kardiogener Schock mit Rechtsherzversagen (Impella RP)
- Überbrückung der Wartezeit auf eine Herztransplantation
Kontraindikationen
Mögliche Kontraindikationen sind:
- höhergradige Aortenstenose
- höhergradige Aorteninsuffizienz
- mechanischer Aortenklappenersatz
- Ventrikelseptumdefekt
- Thromben, im Ventrikel lokalisiert
- Hypertroph-obstruktive Kardiomyopathie
Komplikationen
Zu den Komplikationen gehören:
- Hämolyse
- Blutung
- Embolie
- Immunreaktion
- vaskuläre Verletzungen
- Sepsis
- Infektionen
- Thrombose
- kardiovalvuläre Verletzungen
Literatur
- Zilberszac et al., Kardiogener Schock. Wiener klinische Wochenschrift, 2020
- Werner, Unterstützungssysteme Kleinste Herzpumpe schafft zeitweise Entlastung, Deutsches Ärzteblatt, 2018
- Wong et al., Short-term mechanical circulatory support (intra-aortic balloon pump, Impella, extracorporeal membrane oxygenation, TandemHeart): a review. Annals of translational medicine, 2020
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