Mittlerer arterieller Blutdruck
Synonyme: arterieller Mitteldruck, MAD
Englisch: mean arterial pressure, MAP
Definition
Unter dem mittleren arteriellen Blutdruck, kurz MAD, versteht man den durchschnittlichen, d.h. den unabhängig von den systolischen und diastolischen Schwankungen im Gefäßsystem herrschenden Mittelwert des Blutdrucks. Es handelt sich um einen hydrodynamischen Druck.
Hintergrund
Der mittlere arterielle Druck ist das Produkt des Herzzeitvolumens (HZV) und des totalen peripheren Widerstands (TPR), addiert mit dem zentralvenösen Druck (ZVD). Der ZVD trägt aber nur einen kleinen Teil bei und kann deshalb vernachlässigt werden.
- MAD = (TPR * HZV) + ZVD
Berechnung
Der mittlere arterielle Blutdruck (MAD) liegt zwischen dem systolischen und dem diastolischen arteriellen Druck. Er berechnet sich annäherungsweise nach folgender Formel:
- für herznahe Arterien gilt: MAD = Diastolischer Druck + 1/2 (systolischer Druck – diastolischer Druck). Hier entspricht der MAD annähernd dem arithmetischen Mittel.
- für herzferne Arterien gilt: MAD = Diastolischer Druck + 1/3 (systolischer Druck – diastolischer Druck). Eine rechnerisch einfachere Formel lautet: (2 * Diastole + Systole)/3
Die Normwerte liegen zwischen 70 und 105 mmHg. Sinkt der MAD unter 60 mmHg, kann es zur Minderperfusion von Organen kommen.
Beispiel
Bei einem Blutdruck von 130/80 mmHg berechnet man den MAD wie folgt:
- MAD = (2 * 80 + 130) / 3 = 96,7 mmHg
Literatur
- Physiologie. Pape H, Kurtz A, Silbernagl S, Hrsg. 9., vollständig überarbeitete Auflage. Stuttgart: Thieme; 2019.
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