Zoster oticus
Englisch: herpes zoster oticus
Definition
Unter dem Zoster oticus versteht man die Zweitmanifestation einer Infektion mit Varizella-Zoster-Viren im Bereich des Ohres. Es handelt sich um eine Variante des Herpes zoster.
Klinik
Der Zoster oticus imponiert durch Bläschen (Vesikel) im Bereich des äußeren Gehörganges und der Ohrmuschel im Rahmen eines fieberhaften Infektes. Die Bläschen verursachen Schmerzen.
Zusätzlich wird eine Neuritis des Nervus facialis mit Facialisparese, sowie eine Neuritis im Bereich des Innenohres mit Verschlechterung des Hörvermögens bis hin zur Taubheit beobachtet. Eine Neuritis des Vestibularorgans mit Schwindel und Nystagmus ist ebenfalls möglich.
Seltener wird eine Neuritis des Nervus trigeminus mit Trigeminusneuralgien und des Nervus glossopharyngeus mit Beschwerden beim Schlucken und Bläschen im Rachen beobachtet.
Diagnostik
Im Audiogramm zeigt sich eine Schallempfindungsschwerhörigkeit. Die Untersuchung des Vestibularorgans (z.B. mittels rotatorischer Prüfung oder kalorischer Prüfung) zeigt eine Unterregbarkeit oder eine Unerregbarkeit des Vestibularorgans.
Aus dem Bläscheninhalt kann eine PCR zum Nachweis der VZV-Infektion durchgeführt werden. Zusätzlich sollte eine Virusserologie durchgeführt werden.
Die Untersuchung des Liquors nach Lumbalpunktion ergibt eine lymphozytäre Pleozytose sowie eine Proteinvermehrung.
Therapie
Der Zoster oticus wird mit Aciclovir behandelt. Zusätzlich können Gammaglobuline und Antineuralgika (z.B. Gabapentin oder Carbamazepin) verordnet werden.
Die Gabe von Antibiotika verhindert eine bakterielle Superinfektion.