Tonschwellenaudiogramm
Synonyme: Reintonaudiogramm, Tonaudiogramm, Audiogramm
Englisch: audiogram, pure tone audiogram
Definition
Das Tonschwellenaudiogramm bzw. die Tonschwellenaudiometrie dient zur Überprüfung des Gehörs mittels eines Audiometers. Es ist ein subjektives Verfahren, bei dem es auf die Mitarbeit des Patienten ankommt. Die Hörschwelle wird mittels reiner Töne (Sinusschwingungen) bestimmt.
Hintergrund
Im Tonschwellenaudiogramm wird die Übertragung von Schall auf das Innenohr mittels Kopfhörer geprüft. Man unterscheidet die Luftleitungs- von der Knochenleitungskurve. Letztere misst die Innenohrleistung, u.a. die der Haarzellen, die sich im Corti-Organ befinden.
Gemessen wird mit reinen Sinustönen, die über die Frequenzen 125 Hz bis in der Regel 10 kHz (bei der Hochtonaudiometrie bis 20 kHz) gemessen werden. Die Lautstärke wird dabei jeweils von 0 dB bis zu 120 dB variiert. Notiert wird jeweils der leiseste Wert, den der Patient wahrnehmen kann. Hierzu bekommt der Patient in der Regel einen Knopf, den er drückt, sobald er den Sinuston hört.
Die Luftleitungskurve überprüft die Schallleitung und Innenohrhörleistung. Störungen der Schalleitung entstehen im äußeren Ohr (Gehörgang) und Mittelohr). Die Knochenleitungsschwelle gibt die Innenohrhörleistung wieder. Die Prüfungen erfolgen mittels geeichter Kopfhörer nach ISO-Norm. Wichtig ist bei der Gehörprüfung eine gute Dämmung gegen Umweltschall (Lärm, Trittschall und Gebäudeschall) - deshalb befindet sich der Patient während der Untersuchung in der Regel in einer schalldichten Hörprüfkabine.
Das Gegenohr wird bei größeren Unterschieden im Hörvermögen zwischen beiden Seiten mit Rauschen vertäubt, um zu vermeiden, dass die Töne mit dem Gegenohr gehört werden.
Sonderformen der Tonaudiometrie sind die Freifeldaudiometrie und die Spielaudiometrie bei Kindern.