Grepafloxacin
Handelsnamen: Raxar®, Vaxar®
Synonym: Grepafloxacinum
Englisch: grepafloxacine
Definition
Grepafloxacin ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Breitbandantibiotika, der aufgrund seiner stark herzschädigenden Wirkung bereits seit 1999 nicht mehr auf dem europäischen Arzneimittelmarkt erhältlich ist. Das Wirkungsspektrum deckte sowohl gramnegative als auch grampositive bakterielle Erreger ab.
Geschichte
Im Jahr 1989 ließ das Pharmaunternehmen Warner-Lambert (heute Pfizer) den Wirkstoff patentieren. In den Folgejahren traten bei einigen Patienten Herzrhythmusstörungen (Long-QT-Syndrom) auf, die in direktem Zusammenhang mit Grepafloxacin gebracht wurden. Nach insgesamt sieben Todesfällen wurde der Wirkstoff nach nur zehn Jahren vom Markt genommen.
Chemie
Grepafloxacin ist ein chirales Kohlenstoffmolekül mit aromatischen Anteilen. Das Antibiotikum gehört zur Gruppe der Chinolone und hat die Summenformel C19H22FN3O3. Die IUPAC-Bezeichnung lautet (RS)-1-Cyclopropyl-6-fluor-5-methyl- 7-(3-methylpiperazin-1-yl)-4- oxo-1,4-dihydrochinolin-3-carbonsäure. Bei Zimmertemperatur liegt die Verbindung als Feststoff vor, der Schmelzpunkt liegt bei etwa 207 - 208 °C. Die molare Masse von Grepafloxacin beträgt 359,39 g/mol.
Wirkungsmechanismus
Grepafloxacin bindet fest an die beiden Enzyme Topoisomerase II (Gyrase) und Topoisomerase IV. Beide spielen eine wichtige Rolle bei der Entwindung der DNA und somit bei der DNA-Replikation. Letztere wird durch die Hemmung verhindert, womit auch die Mitose unterbleibt. Die Vermehrung der bakteriellen Krankheitserreger wird gestoppt.
Wirkungsspektrum
Das Breitbandantibiotikum wirkt gegen ein breites Spektrum an Bakterien. Besonders effektiv ist der Einsatz gegen:
Indikationen
Grepafloxacin wurde gegen eine Vielzahl bakterieller Infektionskrankheiten eingesetzt.
Darreichungsform
Das Antibiotikum wurde in Form von Tabletten und Injektionslösungen verabreicht.
Nebenwirkungen
- Verlängerung des QT-Intervalls
- Erbrechen
- Übelkeit
- Durchfall
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