Haemophilus
von griechisch: haema - Blut, philos - Freund
englisch: haemophilus
Definition
Haemophilus ist die Gattungsbezeichnung für eine Gruppe von gramnegativen, fakultativ anaeroben Stäbchenbakterien, die keine Sporen bilden.
Eigenschaften
Bakterien der Gattung Haemophilus sind kapnophile Stäbchen mit Endotoxin-haltiger Zellwand. Sie bilden keine Sporen aus. Charakteristisch für das Wachstumsverhalten von Haemophilus-Bakterien ist ihr Bedarf an bestimmten, im Erythrozyten enthaltenen Wachstumsfaktoren X (Hämin) bzw. V (NAD). Diese Abhängigkeit führt bei kultureller Bebrütung zum sogenannten Ammenphänomen.
Arten
Insgesamt sind bisher 16 Haemophilus-Arten beschrieben. Die bekanntesten Haemophilus-Arten sind Haemophilus influenzae als Erreger von Atemwegsinfektionen sowie Meningitis bei Kindern und Haemophilus ducreyi als Erreger des Ulcus molle.
Weitere pathogene Arten sind:
- Haemophilus parainfluenzae (fakultativ pathogener Erreger von Atemwegsinfektionen)
- Haemophilus aegypticus
Haemophilus aphrophilus und Haemophilus paraphrophilus wurden umbenannt und heißen nun Aggregatibacter aphrophilus.
Historie
Haemophilus influenzae wurde als erste Haemophilus-Art im Jahr 1892 bei Grippekranken isoliert. Irrtümlich wurde er für lange Zeit als Erreger der Influenza gehalten.
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