Glucagon-ähnliches Peptid
Synonym: Glukagon-ähnliches Peptid, GLP
Englisch: glucagon-like peptide
Definition
Glucagon-ähnliche Peptide, kurz GLP, sind Peptidhormone des Intestinaltrakts, die zur Glucagon-Sekretin-VIP-Familie gehören.[1]
Biochemie
Glucagon-ähnliche Peptide werden vor allem im distalen Ileum und Kolon gebildet und bei der Nahrungsaufnahme ausgeschüttet. Es gibt verschiedene GLPs:
- GLP-1 (Glucagon-like Peptide 1): Es verstärkt die Freisetzung von Insulin nach oraler Glucoseaufnahme und hemmt auf diesem Wege indirekt die Glukagonausschüttung aus dem Pankreas. Dadurch trägt das GLP-1 zu einer Verminderung des Glucosespiegels im Blut bei (auch bei Diabetes mellitus). Zudem stimuliert es die Proliferation der Langerhans-Inseln und hemmt außerdem die Magenentleerung und Magensaftsekretion und löst im Gehirn ein Sättigungsgefühl aus.
- GLP-2 (Glucagon-like Peptide 2): Es hemmt die Magensaftsekretion und die Kontraktionswellen des Darms. V.a. aber begünstigt GLP-2 die Proliferation des Darmepithels.[2]
Klinik
Exenatide (GLP1-Mimetikum), Liraglutide (GLP-1-Rezeptor-Agonisten) und Gliptine (DPP-4-Inhibitoren) werden für die Therapie des Typ-2-Diabetes verwendet.[2]
Teduglutid, ein GLP2-Analogon, wird für die Therapie des Kurzdarmsyndroms verwendet.[3]
Quellen
- ↑ Glucagon-ähnliche Peptide - Lexikon der Biologie
- ↑ 2,0 2,1 "Duale Reihe Biochemie" - Joachim Rassow et. al., Thieme-Verlag, 3. Auflage
- ↑ EMA Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels, abgerufen am 07.10.2021
Fachgebiete:
Biochemie, Endokrinologie u. Diabetologie
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