Synonyme: Feline gastrointestinale eosinophile sklerosierende Fibroplasie, FGESF
Englisch: feline gastrointestinal eosinophilic sclerosing fibroplasia
Als gastrointestinale eosinophile sklerosierende Fibroplasie bezeichnet man eine noduläre, nicht-neoplastische und fibroproliferative entzündliche Erkrankung bei der Katze, die durch das vermehrte Auftreten eosinophiler Granulozyten und Mastzellen gekennzeichnet ist.
Betroffene Katzen sind im Durchschnitt 7 bis 8 Jahre alt, wobei die Krankheit auch deutlich früher auftreten kann. Ragdolls und männliche Tiere sind übermäßig stark repräsentiert.
Die genaue Ätiologie ist derzeit (2020) noch unbekannt. Es werden verschiedene prädisponierende Faktoren wie z.B. penetrierende Wunden durch wandernde Fremdkörper, eosinophile Dysregulation, Herpesvirusinfektionen und Futtermittelhypersensitivitäten diskutiert.
Bei der Erkrankung sind der Magen, der Darm und/oder die regionären Lymphknoten betroffen. Je nach Lokalisation der Umfangsvermehrung unterscheidet man verschiedene Formen, z.B. die ileokolische oder die kolische Form.
Zu den häufigsten Symptomen zählen Erbrechen, Durchfall und Gewichtsverlust. Bei der klinischen Untersuchung lässt sich häufig eine gut palpierbare abdominale Umfangsvermehrung feststellen.
Neben Röntgenbildern des Abdomens ist eine Ultraschalluntersuchung indiziert. Bei der Ultraschalluntersuchung ist die typische Darmschichtung aufgehoben. Die intestinalen Umfangsvermehrungen lassen sich gemischt echogen und inhomogen darstellen.
Bei der Feinnadelaspirationsbiopsie sind massenhaft Mastzellen, eosinophile Granulozyten und Fibroblasten nachweisbar. Selten finden sich auch neutrophile Granulozyten und phagozytierte Bakterien. Zytologisch ist dieses Bild auch mit einem Mastzelltumor vergleichbar. Ein Großteil der erkrankten Katzen weist auch eine periphere Eosinophilie auf.
Die Läsion stellt sich makroskopisch als ulzerierte und wandständige Umfangsvermehrung dar, die ein nekrotisches Zentrum aufweist. Im histologischen Bild zeigt sich primär eine eosinophile Entzündung, die von großen, reaktiven Fibroblasten und dicht gelagerten Trabekeln von Kollagenbündeln gekennzeichnet ist. Bei der ileokolischen und kolischen Form sind intraläsional fast immer Bakterien nachweisbar.
Therapie der Wahl ist die chirurgische Resektion des betroffenen Darmabschnitts. Zusätzlich können immunsuppressive Medikamente (z.B. Prednisolon, Ciclosporin A u.ä.) verabreicht werden.
Die Prognose ist variabel, jedoch deutlich besser als z.B. bei einem Adenokarzinom oder Lymphom.
Tags: Abdomen, Entzündung, Erkrankung, Intestinal, Katze
Fachgebiete: Chirurgie, Innere Medizin, Veterinärmedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 15. September 2020 um 18:41 Uhr bearbeitet.
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