Gastrointestinale eosinophile sklerosierende Fibroplasie (Katze)
Synonyme: Feline gastrointestinale eosinophile sklerosierende Fibroplasie, FGESF
Englisch: feline gastrointestinal eosinophilic sclerosing fibroplasia
Definition
Als gastrointestinale eosinophile sklerosierende Fibroplasie bezeichnet man eine noduläre, nicht-neoplastische und fibroproliferative entzündliche Erkrankung bei der Katze, die durch das vermehrte Auftreten eosinophiler Granulozyten und Mastzellen gekennzeichnet ist.
Vorkommen
Ätiologie
Die genaue Ätiologie ist derzeit (2020) noch unbekannt. Es werden verschiedene prädisponierende Faktoren wie z.B. penetrierende Wunden durch wandernde Fremdkörper, eosinophile Dysregulation, Herpesvirusinfektionen und Futtermittelhypersensitivitäten diskutiert.
Bei der Erkrankung sind der Magen, der Darm und/oder die regionären Lymphknoten betroffen. Je nach Lokalisation der Umfangsvermehrung unterscheidet man verschiedene Formen, z.B. die ileokolische oder die kolische Form.
Klinik
Zu den häufigsten Symptomen zählen Erbrechen, Durchfall und Gewichtsverlust. Bei der klinischen Untersuchung lässt sich häufig eine gut palpierbare abdominale Umfangsvermehrung feststellen.
Diagnose
Neben Röntgenbildern des Abdomens ist eine Ultraschalluntersuchung indiziert. Bei der Ultraschalluntersuchung ist die typische Darmschichtung aufgehoben. Die intestinalen Umfangsvermehrungen lassen sich gemischt echogen und inhomogen darstellen.
Bei der Feinnadelaspirationsbiopsie sind massenhaft Mastzellen, eosinophile Granulozyten und Fibroblasten nachweisbar. Selten finden sich auch neutrophile Granulozyten und phagozytierte Bakterien. Zytologisch ist dieses Bild auch mit einem Mastzelltumor vergleichbar. Ein Großteil der erkrankten Katzen weist auch eine periphere Eosinophilie auf.
Die Läsion stellt sich makroskopisch als ulzerierte und wandständige Umfangsvermehrung dar, die ein nekrotisches Zentrum aufweist. Im histologischen Bild zeigt sich primär eine eosinophile Entzündung, die von großen, reaktiven Fibroblasten und dicht gelagerten Trabekeln von Kollagenbündeln gekennzeichnet ist. Bei der ileokolischen und kolischen Form sind intraläsional fast immer Bakterien nachweisbar.
Therapie
Therapie der Wahl ist die chirurgische Resektion des betroffenen Darmabschnitts. Zusätzlich können immunsuppressive Medikamente (z.B. Prednisolon, Ciclosporin A u.ä.) verabreicht werden.
Prognose
Die Prognose ist variabel, jedoch deutlich besser als z.B. bei einem Adenokarzinom oder Lymphom.
Literatur
- Kook PH, Heilmann RM, Steiner JM, Vannini R. Krankheiten des Magen-Darm-Traktes. In: Lutz H, Kohn B, Forterre F (Hrsg.). 2015. Krankheiten der Katze. 5., vollständig überarbeite und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlag Stuttgart GmbH & Co. KG.669-725.
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