Erythema nodosum
von griechisch: erythros - rot und lateinisch: nodus - Knoten
Synonyme: Erythema contusiforme, Dermatitis contusiformis, Knotenrose
Englisch: erythema nodosum
Definition
Das Erythema nodosum ist eine häufig schmerzhafte entzündliche Hautveränderung mit rötlichen Papeln, die vorzugsweise über der Vorderseite der Tibia auftritt.
ICD10-Code: L52
Epidemiologie
Das Erythema nodosum ist bei Frauen deutlich häufiger anzutreffen als bei Männern. Betroffen sind vor allem jüngere Frauen.
Ursachen
Das Erythema nodosum tritt bei verschiedenen Erkrankungen als Begleiterscheinung auf, unter anderem bei Sarkoidose, Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Darüber hinaus sieht man das Erythema nodosum auch bei verschiedenen viralen oder bakteriellen Infektionen (Streptokokken, Meningokokken, Mykobakterien, Yersinien, Campylobacter jejuni).[1]
Eine weitere mögliche Ursache sind Arzneimittel, z.B. Penicilline oder Sulfonamide.
Pathologie
Beim Erythema nodosum handelt es sich eine granulomatöse Entzündung der Subkutis, die auch als Pannikulitis bezeichnet wird.
In frischen Läsionen sieht man radiär aufgebaute Granulome, die aus Gruppen von neutrophilen Granulozyten bestehen, die mit Epitheloidzellen assoziiert sind. Im weiteren Verlauf kommt es zur lymphozytären Infiltration der Bindegewebssepten der Subkutis. Die Entzündungszellen infiltrieren das umgebende Fettgewebe, das Nekrose aufweisen kann. Möglicherweise werden durch das nekrotisierte Fettgewebe Fettsäuren freigesetzt, aus denen Prostaglandine gebildet werden, die Rötungen und Schmerzen verursachen.
Symptome
Typsicherweise zeigt sich das Erythema nodosum in Form flacher, knotiger Infiltrate von roter bis blauroter Farbe. Mit der Zeit können sie sich bräunlich verfärben und dann an Hämatome erinnern. Die Effloreszenzen sind schmerzhaft und sehr berührungsempfindlich. Schon das Gewicht der Bettdecke kann Schmerzen verursachen.
Therapie
Das Erythema nodosum verläuft in der Regel selbstlimitierend. Die symptomatische Therapie erfolgt lokal durch Kühlung und Kochsalzumschläge. Zusätzlich kommen topische Glukokortikoide ggf. in Verbindung mit einem Okklusivverband zum Einsatz. In schweren Fällen kann eine systemische Therapie mit Glukokortikoiden, NSAR (z.B. ASS oder Indometacin) oder Kaliumjodid (300-1500 mg/Tag) angezeigt sein.
Quiz
Bildquelle
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Literatur
- Chowaniec et al Erythema nodosum - review of the literature. Reumatologia; 2016