Doxepin
Handelsnamen: Aponal® u.a.
Definition
Doxepin ist ein trizyklisches Antidepressivum, das zur Behandlung verschiedener psychischer Erkrankungen eingesetzt wird.
Chemie
Doxepin hat die Summenformel C19H21NO und eine molare Masse von 279,38 g/mol.
Wirkmechanismus
Doxepin hemmt im ZNS die Wiederaufnahme von Monoaminen in die präsynaptischen Vesikel, so dass die Konzentration an Serotonin und Noradrenalin im synaptischen Spalt erhöht wird. Dies wirkt antidepressiv, dämpfend und stimmungsaufhellend. Allerdings beeinflussen Trizyklika auch das histaminerge, das cholinerge sowie das adrenerge System, wodurch zahlreiche Nebenwirkungen entstehen.
Pharmakokinetik
Der Wirkstoff liegt im Blut bis zu 75 % an Plasmaproteine gebunden vor. Doxepin wird hepatisch metabolisiert. Die Plasmahalbwertszeit beträgt ungefähr 17 Stunden.
Indikationen
- Depressionen (psychotisch, endogen, reaktiv, post partum, Altersdepression)
- Bipolare Störung (insbesondere in der depressiven Phase)
- Angststörungen
- Alkoholabhängigkeit, Drogenabhängigkeit, Medikamentenabhängigkeit
- Schlafstörungen (im niedrigen Dosisbereich)[1]
- chronische Schmerzen
Nebenwirkungen
Die häufigsten unerwünschten Wirkungen von Doxepin sind:
- Sedierung
- Müdigkeit
- Xerostomie
- Hypotonie
- orthostatische Dysregulation
- Tachykardien, Herzrhythmusstörungen
- Akkommodationsstörungen, Mydriasis
- Gastrointestinale Störung: Obstipation
- Harnretention
Aufgrund der relativ großen Bandbreite an Nebenwirkungen wird Doxepin auch zu den dirty drugs gerechnet, auf die bei der Behandlung von Depressionen ungern zurückgegriffen wird.
Wechselwirkungen
Doxepin kann durch Verstärkung der Insulinwirkung eine postprandiale Hypoglykämie auslösen.[2]
Quellen
- ↑ Efficacy and safety of doxepin 3 and 6 mg in a 35-day sleep laboratory trial in adults with chronic primary insomnia.
- ↑ Hashmi HZ et al. Doxepin-Associated Hypoglycemia in an Ambulatory Nondiabetic Patient. Prim Care Companion CNS Disord. 2023 - Fallbericht