Derivatisierung
Synonyme: Derivatisation
Englisch: derivatization
Definition
Als Derivatisierung wird in der Chemie der Vorgang zur Bildung eines Derivates bezeichnet. Hierbei handelt es sich um die chemische Veränderung einer Substanz, um ihre chemisch-physikalischen Eigenschaften zu ändern (beispielsweise, um eigentlich farblose Substanzen in farbige Substanzen umzuwandeln).
Pharmazie
In der Pharmazie wird die Derivatisierung verwendet, um aus bestehenden Arzneimitteln neue, wirksamere oder verträglichere Arzneimittel zu konstruieren. So wurde beispielsweise durch Derivatisierung aus Salicylsäure die Acetylsalicylsäure geschaffen.
Chromatographie
In der Chromatografie wird eine Derivatisierung z.B. dann durchgeführt, wenn die Substanzen kein Licht absorbieren oder nicht im UV-Licht fluoreszieren. In der Dünnschichtchromatographie (DC) können sie dann durch Aufbringen von Nachweisreagenzien unter Bildung eines gefärbten Derivats sichtbar gemacht werden. Dies wird "postchromatographische Derivatisierung" genannt. Ein anderes Beispiel ist die Gaschromatographie (GC). Hier werden Substanzen u.a. derivatisiert, um sie leichter und genauer detektieren zu können.
Derivatisierungsreaktionen
- Thermochemische Reaktionen und photochemische Reaktionen: führen zur Bildung eines Derivats durch Zersetzung
- Aufsprühen von Nachweisreagenzien auf DC-Platten
- Tauchen von DC-Platten
- Bedampfen von DC-Platten mit Jod/Chlor
Reagens | Nachweis |
---|---|
Ninhydrin | Aminosäuren, Amine |
Vanillin-Schwefelsäure | Alkohole, ätherisches Öl, Steroide |
Anisaldehyd-Schwefelsäure | Polyalkohle, Steroide, Terpene |
Kaliumpermanganat | Polyalkohole, Polycarbonsäuren, ungesättigte Verbindungen |
Bedampfen mit Jod | multipler Substanznachweis |
Bedampfen mit Chlor | Säureamide |
Primulin | Lipide, Alkane |
2,2-Diphenyl-1-Picrylhydrazyl (DPPH) | Antioxidantien |
3-Dansylpropanamid (DPA) | Zucker und Zuckerderivate |
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