Candida krusei
Synonym: Issatchenkia orientalis
Definition
Candida krusei ist ein Hefepilz der Gattung Candida. Diese Art weist eine eher geringe Virulenz auf und gilt als opportunistischer Erreger von systemischen Mykosen (Candidosen) bei Immunsupprimierten Patienten.
Vorkommen
Candida krusei ist in der Natur weit verbreitet und findet sich insbesondere in Lebensmitteln wie Kakao, Wein, Konfitüre, Joghurt und Obstsäften.
Klinik
Eine Infektion mit dem Erreger führt klinisch u.a. zu:
- Haut- und Nagelmykosen
- Endokarditis
- Vaginalsoor
- Kindlichen Durchfällen
- Systemischer Candidose bei Immunsuppression
Candida krusei weist eine geringere Virulenz als Candida albicans auf.
Diagnostik
Der Nachweis von Candida krusei erfolgt aus dem Sputum. In der Diagnostik kommen folgende Methoden zur Anwendung:
- Kultur:
- Sabouraud-Agar: Alle Candida-Arten weisen auf diesem Agar cremefarbene, Porzellan-ähnliche Kolonien auf. Eine Artendifferenzierung ist durch die Anzucht auf dem Sabouraud-Agar somit nicht möglich.
- Chrom-Agar: Zur morphologischen Differenzierung der Candida-Arten. Kolonien von Candida krusei weisen eine rosafarbene matte Oberfläche mit einem weißlichen Rand auf. Teilweise zeigen die Kolonien faltige Verwerfungen und unregelmäßige Ränder. Um Verwechslungen durch fehlerhafte Farbinterpretation auszuschließen, sollte die zu identifizierende Kolonie mit der Morphologie und Färbung anderer, häufiger Candida-Arten auf Chromagar verglichen werden.
- Bunte Reihe: Biochemischer Nachweis durch Untersuchung der artspezifischen Stoffwechselvorgänge. Candida krusei zeigt dabei lediglich eine Fermentation von Glucose.
Der serologische Nachweis von Antikörpern hat einen geringen Stellenwert, da immunsupprimierte Patienten keine adäquate Immunantwort mit Antikörperbildung entwickeln.
Therapie
Candida krusei weist eine primäre Resistenz gegenüber Triazolen, wie Fluconazol und Ketoconazol, auf. Für die Therapie kommen Echinocandine, Amphotericin B und Flucytosin in Frage.
Literatur
- Laborlexikon.de, abgerufen am 16.02.2021