CART
Englisch: cocaine and amphetamine-regulated transcript
Definition
CARTs, kurz für cocaine and amphetamine-regulated transcripts, sind Neuropeptide, die unter anderem eine Rolle bei der Appetitregulation, bei der Aufrechterhaltung des Körpergewichts, bei Stressreaktionen und im Energiehaushalt spielen.
Hintergrund
CART wurde ursprünglich aufgrund seiner veränderten Genexpression nach Verabreichung von Kokain und Amphetaminen entdeckt.
Genetik
CART-Peptide werden durch das Gen CARTPT auf Chromosom 5 am Genlokus 5q13.2 kodiert. Es besteht aus mehreren Exons und kodiert verschiedene Isoformen durch alternatives Spleißen.
Biochemie
Beim Menschen wird zunächst ein 89 Aminosäuren langes Vorläuferprotein synthetisiert, das durch Prohormon-Konvertasen gespalten wird. Durch die Prozessierung entstehen die Peptide CART 42-89 und CART 49-89. Sie werden unter anderem im Nucleus paraventricularis (PVN), im lateralen Hypothalamus sowie im Nucleus arcuatus und im Nucleus accumbens exprimiert, die an der homöostatischen Regulation von Hunger und Sättigung beteiligt sind.
Funktion
CART wirkt zentral appetithemmend und spielt eine Rolle bei der Regulation des Energiegleichgewichts. Es beeinflusst die Motivation, Belohnungswahrnehmung und Suchtmechanismen und reguliert das Körpergewicht sowie das endokrine System, insbesondere die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse.
Klinik
Mutationen des Gens CARTPT sind mit einer Anfälligkeit für Adipositas assoziiert. Darüber hinaus stehen sie mit Essstörungen, Depression und Suchterkrankungen in Verbindung.
In Tiermodellen zeigen Mutationen oder eine Reduktion der CART-Expression Veränderungen im Fressverhalten und der Stressantwort.
Quellen
- GeneCards; CARTPT; abgerufen am 16.05.2024
- Rogge G et al.; CART peptides: regulators of body weight, reward and other functions; Nat Rev Neurosci. 2008 Oct; 9(10): 747–758.
- Silbernagl S. et al., Physiologie, 7. Auflage, Thieme Verlag, NewYork/Stuttgard