Brunnenkresse
Synonyme: Bachbitterkraut, Bitterkresse, Bornkassen, Kersche, Wasserkresse, Wassersenf u.a.
Pharmazeutische Droge: Nasturtium officinale
Handelsnamen: Lymphomyosot®N, Uro Albin®N u. a.
Englisch: watercress
Definition
Die Brunnenkresse gehört zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Ihre Wirkstoffe werden in der Medizin als Naturheilmittel eingesetzt.
Hintergrund
Die Brunnenkresse ist eine bis zu 70 cm lange, mehrjährige Pflanze, die in Mitteleuropa beheimatet ist. In der Naturheilkunde finden die Blätter Verwendung. In der Volksmedizin gilt die Heilpflanze als Vitaminspender und kommt traditionell als frisches Salatgewürz gegen Frühjahrsmüdigkeit und Vitaminmangel zum Einsatz. Häufiger Konsum von Brunnenkresse ist allerdings nicht zu empfehlen, da sie zur Reizung der Schleimhäute führen kann.
Wirkstoffe
Zu den Hauptkomponenten gehören Senföl, Senfschwefelglykoside, Salicylate, Jod, Kalium, Arsen, Zink, Eisen, Vitamine A, D, C und E sowie Gerbstoffe und Bitterstoffe.
Wirkung
Dem Naturheilmittel werden u.a. diuretische, antibakterielle, expektorante und tonisierende Eigenschaften zugeschrieben. Die diuretische Wirkung kann auf einem hohen Kaliumgehalt beruhen. Außerdem soll die Brunnenkresse verdauungsfördernd, blutreinigend sowie fiebersenkend wirken. Die Wirkungen sind jedoch wissenschaftlich nur unzureichend untersucht.
Indikationen
Die Brunnenkresse wird im Rahmen der anthroposopische Therapie von Reizzuständen der Harnblase sowie der ableitenden Harnwege verabreicht. Darüber hinaus wird sie bei der Behandlung von Atemwegserkrankungen als Expektorans angewendet. Eine weitere Verwendung findet die Brunnenkresse bei gastrointestinalen Beschwerden und Appetitlosigkeit.
Applikationsformen
Das Naturheilmittel wird oral, topisch, subkutan, intravenös sowie intramuskulär in Form von Tabletten, Tropfen sowie als Arzneitee, Frischsaft, Lösung, Mischung zum Einnehmen oder Injektionslösung verabreicht. Da die in der Brunnenkresse enthaltenen Wirkstoffe die Schleimhäute reizen können, sollte der Frischsaft mit Wasser verdünnt werden. Hierbei ist die maximal empfohlene Dosierung 1 Teelöffel pro Glas Wasser, dreimal am Tag.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Bei längerer Anwendung sind Störungen des Gastrointestinaltraktes möglich.
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Schilddrüsenerkrankungen
- Lebererkrankungen
- Hirnerkrankungen, Epilepsie
- Schwangerschaft und Stillzeit aufgrund mangelnder Untersuchungen
- Säuglinge, Kinder und Jugendliche aufgrund mangelnder Untersuchungen
- Alkoholabhängigkeit