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Beutelbeatmung

Synonyme: Masken-Beutelbeatmung, Masken-Beutel-Beatmung
Englisch: bag-mask-ventilation

1. Definition

Die Beutelbeatmung ist eine Form der manuellen künstlichen Beatmung, die hauptsächlich in der Notfallmedizin und teilweise in der Anästhesie zur Anwendung kommt. Dabei wird mit einem Beatmungsbeutel über eine Maske durch Handdruck Luft in die Atemwege eingebracht.

2. Funktionsweise

Bei der Beutelbeatmung wird eine möglichst gut abdichtende, größenadaptierte Beatmungsmaske über Mund und Nase des Patienten gelegt und mit dem C-Griff fixiert. An der Maske ist ein Beatmungsbeutel befestigt, der mit mehreren Ventilen ausgestattet ist. Ein Einlassventil erlaubt den Einstrom von Umgebungsluft oder ggf. Sauerstoff in das Beutelinnere. Über ein anderes Ventil entweicht die Luft beim manuellen Zusammendrücken des Beutels in die Beatmungsmaske und gelangt so in die Atemwege des Patienten.

3. Anwendung

Die Masken-Beutelbeatmung wird hauptsächlich im Rettungsdienst im Zuge einer Reanimation oder bei unzureichender Atmung angewendet. Rettungs- und Notfallsanitäter werden hierfür eingehend geschult. Bei Patienten mit schlechtem Zahnstatus, Bart oder Frakturen im Gesichtsbereich kann die Beatmung mittels Maske jedoch erschwert sein.

Die Beutelbeatmung kommt außerdem auch bei sehr kurz andauernden Operationen zur Anwendung, bei denen kein Endotrachealtubus genutzt wird. Hierbei ist der Anästhesist für die Beatmung zuständig.

4. Vorteile

Die Beutelbeatmung erreicht – verglichen mit einer Mund-zu-Mund-Beatmung – eine deutlich höhere Effizienz der Beatmungsleistung. Der Grund dafür ist einerseits die gezielte Kontrolle über die einströmende Luft und andererseits die Möglichkeit, die Beatmungsluft mit medizinischem Sauerstoff anzreichern. Außerdem kann man eine auf die Körpergröße angepasste Beatmungsmaske deutlich effektiver abdichten und so die an Mund und Nase vorbeiströmende Beatmungsluft reduzieren.

5. Risiken

Durch die händische Beatmung ist keine präzise Druck- und Volumenkontrolle möglich, wodurch eine Überblähung der Lunge und des Magens möglich ist. Da durch eine Maske Mund und Nase gleichzeitig beatmet werden, kann es zur Inflation des Magens und in der Folge zu einer Aspiration kommen. Bei Bewusstlosen ist daher zeitnah eine Intubation anzustreben.

6. Weiterentwicklung

Heute (2025) setzt man zur Beutelbeatmung zunehmend einen Larynxtubus anstelle der Beatmungsmaske ein. Eine Masken-Beutelbeatmung kommt nur noch dann zum Einsatz, wenn sich nach zweimaligem Versuch der Larynxtubus nicht richtig positionieren lässt (z.B. durch Verletzungen im Halsbereich oder spezielle anatomische Gegebenheiten).

Aktuelle Studien legen nah, dass der Larynxtubus durch seinen erhöhten Cuff-Druck nicht optimal zur Notfall-Beatmung geeignet ist.[1] Als Alternative für den Rettungsdienst wird derzeit (2025) sukzessiv die I-Gel-Maske (Larynxmaske mit thermoaktivem Gel-Cuff) eingeführt. Dadurch soll eine effektivere Beatmung mit geringerer Aspirationsgefahr erreicht werden.

7. Literatur

8. Weblink

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13.01.2025, 17:12
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