Bedinvetmab
Handelsname: Librela®
Synonym: Bedinvetmabum
Definition
Bedinvetmab ist ein caniner monoklonaler Antikörper, der in Form einer Injektionslösung bei Hunden zur Schmerztherapie von Osteoarthritis (Arthrose) eingesetzt wird.
Der entsprechende Wirkstoff wird bei der Katze als Frunevetmab bezeichnet.
Eigenschaften
Bedinvetmab ist ein caniner monoklonaler Antikörper, der rekombinant aus Eierstockzellen des Chinesischen Hamsters (CHO-Zellen) gewonnen wird. Er liegt als transparent bis leicht opaleszent aussehende Injektionslösung vor, die in unterschiedlichen Konzentrationen erhältlich ist. Am Markt sind derzeit fünf Präparate verfügbar (5, 10, 15, 20 und 30 mg/ml).
Pharmakologie
Als caniner monoklonaler Antikörper wirkt Bedinvetmab gegen den Nervenwachstumsfaktor (NGF). Durch die Hemmung NGF-vermittelter Signalwege wird eine Verringerung der Osteoarthritis-bedingten Schmerzen bewirkt.
Pharmakokinetik
Es wird angenommen, dass Bedinvetmab – ähnlich wie körpereigene Proteine – über normale katabole Stoffwechselwege in kleine Peptide und Aminosäuren abgebaut wird. Der Wirkstoff wird dabei nicht von Cytochrom P450-Enzymen metabolisiert. Deshalb sind Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, die durch Cytochrom P450 oxidiert werden, unwahrscheinlich.
Dosierung
Bedinvetmab wird subkutan appliziert. Die empfohlene Dosis beträgt einmal monatlich 0,5 bis 1 mg/kgKG.
Bei Hunden mit einem Gewicht von unter 5 kg sind 0,1 ml/kgKG aseptisch aus einer Durchstechflasche mit 5 mg/ml aufzuziehen. Hunde, die über 5 kg wiegen, können den gesamten Inhalt der Durchstechflasche (1 ml) erhalten. Die Konzentration der Durchstechflasche ist dem jeweiligen Körpergewicht anzupassen, z.B. zwischen 20 und 30 kg Körpergewicht wird eine ganze Durchstechflasche mit 15 mg/ml subkutan appliziert.
Müssen aufgrund des Körpergewichts (> 60 kg) zwei Durchstechflaschen verwendet werden, ist der Inhalt beider Durchstechflaschen in eine Einwegspritze aufzuziehen und als einzelne Injektion (2 ml) zu verabreichen.
Indikation
Der Wirkstoff kommt im Rahmen der Behandlung von arthrosebedingten Schmerzen beim Hund zum Einsatz.
Kontraindikation
Bedinvetmab kann sowohl transiente als auch persistierende Anti-Wirkstoff-Antikörper induzieren, sodass es bei mehrmaliger Applikation zu einer Reduktion der Wirksamkeit kommen kann. Wird nach der zweiten Dosis keine relevante klinische Besserung beobachtet, sollten alternative Medikamente angewendet werden (z.B. Coxibe oder EP4-Rezeptor-Antagonisten). Ein gleichzeitiger Einsatz von Bedinvetmab und NSAIDs sollte zusätzlich nur nach Nutzen-Risiko-Bewertung und unter enger tierärztlicher Überwachung durchgeführt werden.
Der Arzneistoff darf nicht bei Hunden unter 12 Monaten angewendet werden. Bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem sonstigen Bestandteil des Medikaments darf Bedinvetmab nicht verabreicht werden. Ein Einsatz bei trächtigen, laktierenden sowie zur Zucht vorgesehenen Tieren ist ebenfalls nicht erlaubt.
Nebenwirkungen
Im Rahmen der Injektion können lokale Reaktionen (Erytheme, Alopezie) auftreten. Anaphylaktische Reaktionen hingegen wurden nur sehr selten beobachtet.
Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Therapie mit anderen Arzneistoffen (z.B. Antiparasitika, Antibiotika, Kortikosteroiden, Impfstoffen, NSAID's u.ä.) konnten bislang (2022) keine Wechselwirkungen beobachtet werden.
Quelle
- CliniPharm CliniTox. Librela 30 mg/ml ad us. vet., Injektionslösung für Hunde Institut für Veterinärpharmakologie und -toxikologie (abgerufen am 17.04.2022)
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