logo Einloggen

Prevotella melaninogenica

(Weitergeleitet von Bacteroides melaninogenicus)

Synonym: Bacteroides melaninogenicus
Englisch: prevotella melaninogenica

1. Definition

Prevotella melaninogenica ist ein nicht-motiles, gramnegatives, anaerobes Stäbchenbakterium. Bei immunsupprimierten Patienten kann es eine Vielzahl von Infektionen wie Nasennebenhöhlen-, Haut- oder Weichteilinfektionen verursachen.

2. Systematik

3. Vorkommen

Prevotella melaninogenica gehört zur normalen mikrobiellen Flora des oberen Respirationstrakts. Das Bakterium bildet namensgebende schwarz pigmentierte Kolonien auf Blutagar. Es tritt häufig im Rahmen von Mischinfektionen auf, insbesondere bei anaeroben Infektionen des Respirationstrakts und bei Erkrankungen der Mundhöhle.

4. Klinik

Prevotella melaninogenica ist ein opportunistischer Erreger, der erst bei geschwächter Immunabwehr relevante Infektionen verursacht. Er tritt vorzugsweise in Kombination mit anderen aeroben und anaeroben Bakterien auf. Bei zystischer Fibrose wird Prevotella melaninogenica häufig in den Atemwegen der betroffenen Patienten nachgewiesen.

Das Bakterium wurde auch als möglicher Faktor mit der Entwicklung von Hypertonie in Verbindung mit anderen oralen Pathogenen, wie Campylobacter rectus und Veillonella parvula, untersucht. Obwohl die genauen Mechanismen derzeit (2024) noch nicht vollständig verstanden sind, wird vermutet, dass orale Entzündungen zu systemischen Effekten führen könnten, die den Blutdruck beeinflussen​.

In seltenen Fällen kann Prevotella melaninogenica außerhalb seiner bevorzugten Gewebe Infektionen verursachen, etwa eine Meningitis oder Abszesse in ungewöhnlichen Lokalisationen. Diese Infektionen treten oft als Komplikation auf, wenn die normale Flora des Körpers in steriles Gewebe gelangt, beispielsweise bei chirurgischen Eingriffen oder durch Traumata​.

5. Therapie

Die Behandlung von Infektionen mit Prevotella melaninogenica erfolgt – neben ggf. erforderlichen chirurgischen Maßnahmen – durch die Gabe von Antibiotika. Die Auswahl des Antibiotikums sollte dabei immer auf der Basis einer Resistenztestung erfolgen. Empfindliche Stämme sprechen gut auf eine Behandlung mit Amoxicillin/Clavulansäure, Piperacillin/Tazobactam, Imipenem oder Metronidazol an.

6. Resistenz

Prevotella melaninogenica zeigt in vielen Fällen eine Resistenz gegenüber bestimmten Antibiotika. In Studien an Patienten mit zystischer Fibrose wurde festgestellt, dass etwa 96 % der Isolate resistent gegen Amoxicillin sind, was auf die Produktion von Beta-Laktamasen zurückzuführen ist. Eine moderate Resistenz wurde auch gegen Vancomycin, Clindamycin und Moxifloxacin beobachtet.

7. Literatur

8. Weblinks

Empfehlung

Shop News Jobs CME Flexa Piccer
NEU: Log dich ein, um Artikel in persönlichen Favoriten-Listen zu speichern.
A
A
A

Teilen Was zeigt hierher Versionsgeschichte Artikel erstellen Discord
Fridolin Bachinger
Student/in der Humanmedizin
Dr. Frank Antwerpes
Arzt | Ärztin
Dr. rer. nat. Fabienne Reh
DocCheck Team
Diese Funktion steht nur eingeloggten Abonnenten zur Verfügung
Letzter Edit:
02.10.2024, 15:59
1.282 Aufrufe
Nutzung: BY-NC-SA
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...