(Weitergeleitet von Beta-Laktamase)
Synonyme: β-Lactamase, Beta-Laktamase, Betalactamase
Englisch: beta-lactamase
Als Betalaktamasen bezeichnet man bakterielle Enzyme, die in der Lage sind, den Betalaktamring bestimmer Antibiotika zu spalten.
Betalaktamasen sind ein Mechanismus der Resistenz einiger Bakterienstämme gegenüber Betalaktamantibiotika (z.B. Penicillin). Durch die Spaltung des Betalaktamrings werden die Antibiotika deaktiviert.
Beta-Laktamasen können nach Ambler anhand homologer Aminosäurensequenzen in 4 Molekülklassen eingeteilt werden. Die Einteilung deckt sich mit der funktionellen Einteilung in Serin- (Gruppe A,C,D) und Metalloproteinasen (Gruppe B)
Unter Einbeziehung funktionaler Aspekte ergeben sich 4 Gruppen:
Mitte der 80er Jahre wurde eine neue Gruppe von Enzymen beobachtet, die man als Extended-Spectrum-Betalaktamasen, kurz ESBL, bezeichnet. Sie können auch Cephalosporine mit einer Oxyimino-Seitenkette hydrolysieren - dazu zählen Cefotaxim, Ceftriaxone, Ceftazidime sowie das Monobactam Aztreonam. ESBL-produzierende Bakterien weisen oft Plasmide auf, die weitere Gene enthalten können, die auch andere Formen der Antibiotikaresistenz kodieren. Diese Erreger sind häufig sehr schwer zu therapieren, häufig nur noch mit Carbapenemen.
Die orale Gabe von Betalaktamase kann sinnvoll sein, um die Darmflora während einer parenteralen Antibiotikatherapie vor der Überwucherung durch Problemkeime (z.B. Clostridium difficile) zu schützen.
Tags: Antibiotikaresistenz, Betalaktamase, Enzym
Fachgebiete: Biochemie, Infektiologie, Pharmakologie
Diese Seite wurde zuletzt am 28. Juli 2016 um 14:21 Uhr bearbeitet.
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