Babesia caballi
Synonym: B. caballi
Definition
Babesia caballi ist ein intraerythrozytärer einzelliger Parasit der Equiden aus der Gattung Babesia.
Taxonomie
- Domäne: Eukaryota
- Stamm: Alveolata
- Unterstamm: Apicomplexa
- Klasse: Haematozoea
- Ordnung: Piroplasmida
- Familie: Babesiidae
- Gattung: Babesia
- Art: Babesia caballi
- Gattung: Babesia
- Familie: Babesiidae
- Ordnung: Piroplasmida
- Klasse: Haematozoea
- Unterstamm: Apicomplexa
- Stamm: Alveolata
Erreger
Die Merozoiten von Babesia caballi sind zwischen 2,5 und 4 µm lang. Die Teilungswinkel sind spitz. Die Parasiten liegen zentral im Erythrozyten und ihre Pathogenität wird als hochgradig eingestuft.
Vorkommen
Neben Pferden und Eseln sind auch Kreuzungen untereinander sowie Zebras für Babesia caballi empfänglich.
Babesia caballi kommt in folgenden Gebieten endemisch vor: Tropen und Subtropen (außer Australien, USA und Japan). In Europa reicht das Verbreitungsgebiet weit in die gemäßigten Klimazonen hinein (bis in die Normandie in Frankreich und bis in den mittelrussischen Waldrücken nördlich von Moskau).
Epidemiologie
Aufgrund gemeinsamer Vektoren (Dermacentor- und Hyalomma-Arten) sind Babesia caballi häufig mit Theileria equi (sive Babesia equi) vergesellschaftet. Das Erregerreservoir für Babesia caballi sind Zecken, in denen die Infektion aufgrund der vertikalen Übertragung über mehrere Generationen persistieren kann.
In Pferden besteht die Infektion ein bis höchstens vier Jahre, kann aber nach einigen Monaten auch spontan eliminiert sein.
Erkrankung
Babesia caballi ist der Erreger der Babesiose des Pferdes. Eine Infektion kann inapparent bis hochakut und tödlich verlaufen. In endemischen Gebieten werden selten klinisch manifeste Infektionen bei Pferden beobachtet (endemische Stabilität). Werden jedoch empfängliche, ältere Pferde in endemisch stabile Herden eingebracht, muss oftmals mit hohen Verlusten gerechnet werden.
Die akute Babesiose verläuft oftmals mit hochgradigem Fieber (bis 42,3 °C), Apathie, Dyspnoe, Hyperämie der Schleimhäute mit Ekchymosen (besonders in der Nickhaut), Senkungsödemen, Konstipation, Kolik und in fortgeschrittenen Stadium Exsikkose und Ikterus (selten Hämoglobinurie). Die Parasitämie bleibt auch in der Akutphase niedrig (meist unter 1 %).
Hält die Hyperthermie mehr als 6 Stunden kann, kommt es häufig zum Infektionsschock mit Diarrhö und akutem Lungenödem, was in kürzester Zeit zum Tode führen kann.
Literatur
- Eckert, Johannes, Friedhoff, Karl Theodor, Zahner, Horst, Deplazes, Peter. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Enke-Verlag, 2008.