Aprindin
Handelsnamen: Amidonal®
Definition
Aprindin ist ein Antiarrhythmikum, das bei der Behandlung von Herzrhythmusstörungen verabreicht wird.
Chemie
Aprindin hat die Summenformel C22H30N2 und eine molare Masse von 322,49 g/mol.
Indikationen
Insbesondere therapieresistente Ventrikuläre Tachykardien und ventrikuläre Extrasystolen stellen geeignete Indikationen für eine Therapie mit Aprindin dar.
Allgemeines
Aprindin gehört zu den Antiarrhythmika der Klasse Ib. Der Wirkstoff kann sowohl oral als auch intravenös verabreicht werden. Es weist eine Bioverfügbarkeit von etwa 85% auf. Die Plasmahalbwertszeit ist mit 20-30 Stunden im Vergleich zu anderen Antiarrhythmika sehr lang, weshalb ungern auf das Arzneimittel zurückgegriffen wird. Die Metabolisierung erfolgt hauptsächlich über das hepatische Cytochrom P450-System.
Wirkmechanismus
Aprindin ist ein Natriumkanalantagonist und verlangsamt als solcher den Einstrom von Natriumionen ins Myokard. Dadurch nimmt die Erregbarkeit des Herzens ab. Somit wirkt es negativ bathmotrop, wobei die Aktionspotentiale verkürzt werden. Insgesamt verkürzt sich hier im Gegensatz zu Antiarrhythmika der Klasse Ia auch die Refraktärzeit, so dass das Medikament vor allem bei erhöhten Herzfrequenzen anschlägt.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Störungen der Kreislaufregulation, Hypotonie
- Bradykardie, Verlängerung der QT-Zeit
- Hepatopathie
- Tremor
- Akkommodationsstörungen
- Schwindel, Übelkeit
- Leukopenie, Agranulozytose
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Herzinsuffizienz
- Hypotonie
- Bradykardie, AV-Block
- Störungen im Sinus-Knoten/AV-Knoten
- Sick-Sinus-Syndrom
- innerhalb der ersten drei Monate nach einem Myokardinfarkt
- Störungen des Elektrolythaushalts (v.a. Kaliumhaushalt)
- Leberinsuffizienz, Niereninsuffizienz
um diese Funktion zu nutzen.