Apraclonidin
Synonyme: Appraclonidini hydrochloridum
Handelsnamen: Iopidine®
Englisch: Apraclonidine
Definition
Apraclonidin ist ein Arzneistoff aus der Wirkstoffgruppe der Sympathomimetika und wird in der Augenheilkunde gegen zu hohen Augeninnendruck eingesetzt, sofern die Wirkstoffe der ersten Wahl nicht ausreichend wirken.
Chemie
Es handelt sich um ein Aminoderivat des Clonidins mit der Summenformel C9H10Cl2N4. Pharmakologisch genutzt wird Apraclonidinhydrochlorid, das bei Zimmertemperatur als weißes Pulver vorliegt. Apraclonidin ist ein aromatisches Kohlenwasserstoffmolekül.
Wirkmechanismus
Als Sympathomimetikum wirkt Apraclonidin agonistisch an Alpha-2-Adrenozeptoren, wodurch ein sympathischer Effekt am Auge eintritt und der Druck gesenkt wird.
Pharmakologie
Apraclonidin liegt dann nach Übertritt ins Blut zu 98,7% an Plasmaproteine gebunden vor. Die Plasmahalbwertszeit beträgt durchschnittlich acht Stunden.
Indikationen
Die Hauptindikation für eine Therapie mit dem Wirkstoff Apraclonidin stellt das Glaukom, also der erhöhte Augeninnendruck, dar. Jedoch wird es hier lediglich zur Zusatztherapie, falls bisherige Medikamente den Augeninnendruck nicht erfolgreich senken konnten, und nicht zur Monotherapie herangezogen. So soll vor allem die Zeit bis zu einer bevorstehenden Laser-Behandlung bzw. Glaukom-OP überbrückt werden.
Darreichungsform
Der Arzneistoff wird in Form von Augentropfen verabreicht.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Verfärbung weicher Kontaktlinsen
- Irritationen am Auge, Juckreiz, Fremdkörpergefühl
- Epiphora, Lidödem, Konjunktivitis
- trockenes Auge
- Akkommodationsstörungen, Verschwommensehen
- Kopfschmerzen
- Xerostomie, Störungen der Geschmacksempfindung
- Störungen des Gastrointestinaltrakts: Übelkeit, Obstipation
- Arrhythmien, Bradykardien
Kontraindikationen
- schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- gleichzeitige Einnahme von Sympathomimetika, MAO-Hemmern oder trizyklischen Antidepressiva
- Schwangerschaft, Stillzeit