Anti-Doping-Gesetz
Synonyme: Gesetz gegen Doping im Sport, AntiDopG
Definition
Das Anti-Doping-Gesetz, kurz AntiDopG, regelt den Einsatz von Dopingmitteln im Sport. Ziel des Gesetzes ist es, den Einsatz von Dopingmethoden im Leistungssport zu verhindern und dadurch die Gesundheit der Sportler sowie Fairness und Chancengleichheit zu fördern. Das Gesetz trat 2015 in Kraft.
Hintergrund
Im AntiDopG ist geregelt, dass die Herstellung, der Handel und das Verschreiben von aufgeführten Substanzen "zum Zwecke des Dopings beim Menschen im Sport" verboten ist. Es umfasst sowohl den Konsum als auch den alleinigen Besitz solcher Stoffe. In der Dopingmittel-Mengen-Verordnung (DmMV) ist festgelegt, in welchen Mengen bestimmte Substanzen erlaubt oder verboten sind.
Durch das Gesetz werden bestehende Regelungen des Arzneimittelgesetzes und Betäubungsmittelgesetzes ergänzt und bestimmte Dopinghandlungen explizit kriminalisiert.
Das Gesetz wird in enger Zusammenarbeit mit Sportverbänden und Anti-Doping-Agenturen umgesetzt, um eine konsequente Verfolgung und Prävention von Doping zu gewährleisten.
Inhalte
Das AntiDopG enthält folgende wesentliche Bestimmungen:
- Strafbarkeit des Selbstdopings: Athletinnen und Athleten, die leistungssteigernde Substanzen in erheblichem Maße konsumieren, machen sich strafbar.
- Besitz und Handel mit Dopingmitteln: Besitz, Erwerb, Verkauf und Weitergabe von Dopingmitteln sind unter bestimmten Bedingungen strafbar.
- Ermittlungskompetenzen der Behörden: Strafverfolgungsbehörden erhalten umfassendere Ermittlungsbefugnisse, um Dopingfälle effektiver aufzuklären.
- Strafen und Sanktionen (s.u.)
- Verantwortlichkeit von Ärzten und Betreuern (s.u.)
Verbotene Substanzen
In der Anlage zu §2 Absatz 3 sind die verbotenen Substanzen aufgelistet. Darunter fallen insbesondere anabol-androgene Stoffe wie Testosteron und seine Derivate, aber auch Erythropoese-stimulierende Stoffe und Wachstumshormone.
- Anabole Stoffe
- anabol-androgene Steroide (z.B. Androstendion, 4-Hydroxytestosteron, Testosteron)
- andere anabole Stoffe (z.B. Clenbuterol, SARMs)
- Peptidhormone, Wachstumsfaktoren, verwandte Stoffe und Mimetika
- Erythropoese stimulierende Stoffe (z.B. EPO, HIF-Aktivatoren)
- Peptidhormone und ihre Releasingfaktoren (CG und LH sowie ihre Releasingfaktoren, Corticotropine)
- Wachstumsfaktoren und Wachstumsfaktor-Modulatoren (z.B. IGF-1-Analoga, MGF)
- Hormon- und Stoffwechsel-Modulatoren
- Aromatasehemmer (z.B. Testolacton, Formestan, Exemestan)
- antiestrogene Stoffe (z.B. Clomifen, Raloxifen, Tamoxifen)
- Myostatinfunktionen verändernde Stoffe (z.B. Follistatin und seine Derivate)
- Stoffwechsel-Modulatoren (z.B. Insuline)
Kritik
Von vielen Experten wird das Gesetz als wichtiger Schritt im Kampf gegen Doping gewertet. Allerdings gibt es auch Kritik, insbesondere in Bezug auf die Kriminalisierung von Athleten, während einige Dopingstrukturen möglicherweise weiterhin schwer zu erfassen sind. Zudem stellt sich die Frage nach der Effektivität der strafrechtlichen Maßnahmen im Vergleich zu sportinternen Sanktionen.
Quellen
- Wikipedia - Anti-Doping-Gesetz, abgerufen am 19.03.2025
- Gesetzestext AntiDopG, abgerufen am 19.03.2025